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Hallo, hier ist Heri. In dieser Folge werde ich euch zeigen, wie man von Grund auf einen Song schreibt,
mit besonderem Augenmerk darauf, einen einprägsamen Refrain zu schreiben. In einer anderen Episode habe ich
bereits abgedeckt wie man einen Refrain aus einer traditionellen Melodie schreibt. Das solltet ihr euch auf jeden Fall mal ansehen.
In the vergangenen 20 Jahren habe ich einige Standard Prozeduren entworfen, die ich bisher aber noch nie
in Worte fassen oder jemandem im Detail erklären musste. Daher wird diese Folge mir sehr viel Aufmerksamkeit
und Reflektion abverlangen. Bevor wir beginnen, lasst mich euch erzählen, dass ich an der D.A.R.K.
Musikhochschule in Kopenhagen, Dänemark, gelernt habe und daher die theoretischen Ausdrücke benutze, die in Deutschland üblich sind.
Ich werde über das natürliche Moll, als eine eigenständig Tonart gegenüber der Dur-Tonart sprechen und
es nicht nur als Parallele zum Dur sehen. Also wenn ich einen Song beispielsweise in A-Moll schreibe, werde ich sagen,
dass der Grundton die Funktion des A-Moll Akkordes ist. Ich finde das es eine sehr praktische Art und Weise
über Heavy-Metal Musik zu denken, zumal sie meistens in der Moll-Tonart geschrieben ist. Wenn wir uns
dem Schreiben von einprägsamen Refrains zuwenden, würde ich empfehlen, was ihr nicht machen solltet, ist
einen Gitarren-Riff zu kreieren und dann alles anderen darum herum zu bauen. Vergesst für einen Moment, dass ihr Gitarristen seid und
stellt euch vor, Ihr wäret nur ein Hörer und dann stellt Euch vor, wie es sich anfühlen würde diese Melodien die Ihr erfunden habt zu hören.
Wenn Ihr also einen epischen Song schreiben wollt, solltet Ihr immer bei der Gesangs-Melodie anfangen und
dann mit der Bass-Stimme weitermachen. Normalerweise schreibe ich beide Stimmen simultan. Ich werde Euch
anhand einem Beispiel einer Grundidee zeigen, die ich dann, wenn alles gut geht, auf magische Art und Weise vor euren augen und Ohren in einen Song ,
hoffentlich einen unvergesslichen Song, verwandeln werde. Ich kam eines Tages vor einigen Wochen nach Hause,
nahn meine Akustik-Gitarre von der Wand und fing an zu spielen.
Warum habe ich genau diesen Abschnitt gespielt? Es ist ziemlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich das zu beantworten. Vielleicht durch jahrelanges Spielen von dem hier.
Schwer zu sagen. Vielleicht erfordert es ein gewisses Maß an Vorstellungskraft oder Erfahrung, um nur daran zu denken,
dass soetwas Banales zu einem epischen Refrain wird.
Wie auch immer, das erste woran ich denke ist, wie man den Anfang und das Ende der Melodie zusammenbringen kann. Sie endet auf
dem Grundton mit der Melodie auf der kleinen Terz und beginnt auf der subdominantparallelen
mit der Melodie auf der großen Terz. So eine Entwicklung, das Ende wieder an den Anfang zu bringen heißt Turnaround (Wende).
Die Art des Turnarounds, dass für diese Idee benötigt wird, errinert mich an das
thema von Braveheart, falls Ihr euch errinert.
Es beginnt mit dem Grundton in B-Moll mit der Melodie auf der Quinte, geht dann mit der Dominantenparallele
mit der Melodie auf der Prime weiter und endet mit der Subdominantparallele mit der Melodie auf der großen Terz.
Den Turnaround den ich benötige sollte auf dem Grundton mit der Melodie auf der kleinen Terz beginnen. Also anstatt so zu spielen:
Spiele ich:
Und daraus erhalten wir das hier:
Das sind zunächst nur 4 Takte, nicht besonders viel für einen Song. Das muss ich noch erweitern. Aus irgendeinem Grund errinert mich das
an einen Auszug aus Yngvie Malmsteens "Save our Love", das wirklich meine Aufmerksamkeit erregt hat.
Ich möchte etwas von der chromatischen Bass Entwicklung mit in das Stück einbringen.
Dafür muss ich die Melodie etwas während des Spielens verändern.
Das klingt schonmal etwas interessanter. Aber 5 Takte sind für einen Refrain sehr ungewöhnlich, also müssen wir noch etwas
mehr Musik hineinpacken. Minimum: 8 Takte. Eine der ersten Sachen die einem in den Sinn kommen, ist der Gang an Stelle davon
zur Dominanten.
Zum Grundton.
Dann jedoch weiter zur Subdominanten.
Dann bringt die Melodie von der kleinen Terz auf den Subdominanten-Akkord
Der Grund warum ich die Melodie auf die Terz ansteigen lassen möchte is, dass ich direkt mit diesem Abschnitt weitermachen kann.
Und der Abschnitt kopiert oder ahmt den Abschnitt des ersten Abschnittes, der auf der Subdominantparallelen mit der Melodie
auf der großen Terz startet, nach.
Wenn Ihr solche parallelen Versionen wie diese nutzt, wird Euch das helfen, Kontinuität und
Einprägsamkeit Euren Melodien hinzuzufügen. Anschließend, um die Langeweile zu durchbrechen, geht der Bass auf die große Terz
der Dominanten und die Melodie auf die kleine Septime, um die Dominanten-Funktion hier zu unterstreichen.
Und dann sind wir zurück beim Braveheart Turnaround.
All das zusammen ergibt dieses liebliche Stück Melodie und Bass-Stimme.
Die Melodie wird von der Hauptstimme gesungen und die Bass-Stimme wird vom Bass oder der Gitarre gespielt.
Wie Ihr sehen könnt, starte ich von der Gesangs-Melodie und der Bass-Stimme füge dann alles Weitere nacheinander.
Nächste Woche werde ich Euch zeigen, wie ich die Klangfolge für die Bass-Linie kreiere. Und wie ich
Harmonien für den Gesang im Refrain schreibe. Bis später!
Da das Ziel von Spenden von 100 $ pro Video erreicht wurde, sind hier, wie versprochen, meine Katzen Ozzy und Dio.
Das ist Dio und das ist Ozzy. Das nächste Ziel wird die 250$ Grenze sein, bei der ich meine Bearbeitungs-Software von iMovie auf
Final Cut Pro X aufwerten werde. Danke für die Unterstützung auf Patreon!