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- Lassen Sie uns in die Gedankenwelt von Jacque Fresco eintauchen.
Er strebt eine andere Gesellschaft an.
- Wir wollen Maschinen und Technik dazu einsetzen,
die Menschen zu befreien, sodass sie sich um Wichtigeres kümmern können.
Maschinen sollten die dreckigen, monotonen und langweiligen Arbeiten erledigen.
Es würde 10 Jahre in Anspruch nehmen, die Erde zu verändern.
Um die Natur und uns selbst vor Dummheit und Konflikten zu retten,
müssen wir lernen, anders zu denken und unsere sozialen Anliegen zu beherzigen.
Wir sollten das genauso aktiv anstreben wie die Landung auf dem Mond.
- Als ich 6 Jahre alt war, träumte auch ich
von Weltraumflügen. Die einzigen Raumfahrer,
die es zu meiner Zeit gab, waren Flash Gordon und Buck Rogers.
Später wurde ich Astronom.
Ich hatte Glück und wurde für die ersten Space-Shuttle-Flüge ausgewählt.
Wir trainierten lange.
Wir mussten natürlich viele verschiedene Simulatoren durchlaufen.
Aber wenn man dann im Space-Shuttle sitzt und die Rakete zündet,
merkt man: "Hey, das ist nicht der Simulator!"
Das ganze Gefährt erzittert auf der Abschussrampe.
Dann hört man unter sich ein gewaltiges Getöse.
Das Shuttle neigt sich ein wenig nach vorn.
Wenn es dann wieder in die Senkrechte kommt,
zünden plötzlich die Feststofftriebwerke.
Es folgen unglaublich viele Vibrationen und Lärm.
In den nächsten zwei Minuten fühlt man,
auf wie viel Leistung man sitzt.
Ich hielt mich fest und dachte:
"Hoffentlich fällt das Ding nicht auseinander!"
Das tat es zum Glück auch nicht.
Dann schauten wir aus dem Fenster.
Statt blauem Himmel sahen wir schon die Schwärze des Alls.
Und in der Ferne tauchte die Küste Afrikas auf.
Ich werde mich immer an das Gefühl auf diesem ersten Flug erinnern:
"Wow, ich bin im Weltall!"
Im Orbit sieht man 16-mal am Tag
die Sonne auf- und untergehen.
Besonders wenn man nachts über der Erde fliegt,
bekommt man einen guten Eindruck von der menschlichen Zivilisation.
Tagsüber sieht man die Farben der Erde.
Man erkennt die Formen der Kontinente.
Am Tag gibt es viele schöne Dinge zu sehen.
Man kann aber auch erkennen, wie sich menschliches Tun
auf unseren Planeten ausgewirkt hat, und das kann ziemlich erschreckend sein.
Im Verlauf von 11 Jahren
habe ich beobachtet, wie der Amazonas langsam verschwindet.
(Abholzung im Laufe von 24 Jahren)
Nachts sieht man ständig
überall auf der Welt Brandrodungen.
Man sieht, wie Häfen versanden.
In Afrika kann man erkennen, wie sich die Baumgrenze nach oben verschiebt.
Wir wissen von der Erderwärmung, und was wir mit der Atmosphäre anrichten.
Vom Weltall aus sieht man erst einmal,
wie dünn unsere Atmosphäre ist.
Die Umweltschäden, die der Mensch auf der Erde verursacht,
sind deutlich zu erkennen –
selbst vom Weltall aus.
Das können wir nicht ignorieren.
Die Erde reagiert auf die Gegenwart des Menschen.
- Die Erde ist eine sehr kleine Bühne
in einer gigantischen, kosmischen Arena.
Denken Sie nur an all das Blut,
das Generäle und Kaiser vergossen haben.
Auf dass sie in Ruhm und Triumph
die momentanen Herrscher
eines Bruchteils dieses Punktes würden.
Denken Sie an die unzähligen Grausamkeiten,
die die Bewohner eines Teils dieses Punktes
ihren Nachbarn in einem anderen Teil antaten.
Wie gern sie sich gegenseitig umbringen!
Wie glühend ihr Hass!
Unser Imponiergehabe,
unsere eingebildete Selbstherrlichkeit,
die Wahnvorstellung, wir hätten eine privilegierte Stellung im Universum,
werden durch diesen blassen Punkt herausgefordert.
Unser Planet ist ein einsamer Fleck
in der alles umgebenden kosmischen Finsternis.
Weit und breit keine Spur von jemandem,
der uns zu Hilfe kommen
und uns retten könnte –
vor uns selbst.
The Venus Project präsentiert:
Wir haben die Wahl
Dokumentarfilm von Roxanne Meadows & Joel Holt Musik: Kat Epple
TEIL I
- Zum ersten Mal könnten wir mithilfe unserer Technologie
und unseres Wissens eine Gesellschaft erreichen, die Überfluss für alle bietet.
Setzen wir unseren Kurs fort,
werden die Konsequenzen fatal sein.
- Laut einem UN-Bericht von 2012 wird die Weltbevölkerung
bis 2040 voraussichtlich von 7 auf fast 9 Mrd. Menschen anwachsen.
Der Ressourcenbedarf wird exponentiell steigen.
Bis 2030 werden vermutlich 50% mehr Lebensmittel,
45% mehr Energie
und 30% mehr Wasser benötigt.
Unser Verbrauch natürlicher Ressourcen
übersteigt deren Regenerationsrate aktuell um 50%.
Bei unserem heutigen Ressourcenbedarf bräuchten wir
bis zum Jahr 2030 bereits drei weitere Planeten.
- Das sechste Massenaussterben:
Passiert es gerade und wieso?
- Was der Mensch auf dem Planeten anrichtet,
verändert grundlegende Lebensbedingungen
unglaublich dramatisch und schnell.
- Von Umweltkatastrophen bis hin zu Kriegen:
Unsere überholten Wertesysteme sorgen dafür,
dass dieser Irrsinn weitergeht.
Sind wir wirklich immer erst hinterher schlauer?
Sind Politiker überhaupt in der Lage, die Probleme der Welt zu lösen?
- Lassen Sie mich erklären.
- Ruhe! Der Premierminister.
- Sind wir einfach nicht in der Lage,
vorausschauend zu handeln?
Sind wir von Natur aus unverbesserlich?
- Setzt doch Erschießungskommandos ein!
- Es heißt oft, der Mensch ließe sich nicht ändern ...
- So ist der Mensch eben!
- ... und seine schlimmsten Eigenschaften seien angeboren.
- Können sich Verbrecher ändern? - Niemals!
Die sind so geboren – daran kann man nichts ändern.
Verhaltensbestimmende Faktoren
- Man kann wohl kaum von einer "menschlichen Natur" sprechen,
wie man bei anderen Spezies von fixierten Verhaltensmustern redet.
Menschen sind sehr lernfähig.
Der Mensch: "das lernende Tier".
Er lernt mehr als jedes andere Lebewesen.
- Und dennoch ist unsere Geschichte voll von Aggressionen,
kriegerischen Absichten,
Neid und Hass.
- Weiterschießen!
- Wir müssen noch viel lernen.
Es ist doch eigentlich unübersehbar,
wie sehr uns unser Umfeld prägt.
- Unsere Gesellschaft versteht nicht,
wodurch menschliches Verhalten entsteht.
Daher erfinden wir einfach Erklärungen.
Wir halten unsere eigenen Werte für allgemeingültig
und sagen: "So ist der Mensch eben."
Da liegen wir falsch!
- In unserer Gesellschaft entstehen derzeit unzählige Technologien.
Viele glauben, die Technik würde uns retten.
Gewiss hat sie uns vieles erleichtert.
- Parkplatz gefunden!
- Mal ist sie gut, mal weniger.
- Drohnen mit Hellfire-Raketen ...
- Dafür bezahlt werden, die Nachbarn auszuspionieren?
- Dabei bräuchten wir eine Technologie ganz dringend,
wenn wir uns wirklich ändern wollen: die Technologie des Verhaltens.
Wir müssen die Verhaltenswissenschaft so anwenden, wie wir es bereits
mit Physik, Chemie und Biologie tun.
Genau das fehlt in unserer Gesellschaft.
Das Heikle daran:
Es widerspricht dem gängigen Menschenbild.
- Wenn wir menschliches Verhalten genauso untersuchen
wie jedes andere physische Phänomen,
werden wir ein Verständnis dafür entwickeln,
was Einstellungen und Verhalten formt.
- Naturwissenschaftler gehen davon aus, dass in ihrem Fach
bestimmte Gesetze und Regeln gelten. Ohne die ist Wissenschaft nicht möglich.
Verhaltenswissenschaftler gehen davon aus, dass das Verhalten
von Menschen und anderen Organismen ebenfalls Gesetzen und Regeln unterliegt.
Wer das abstreitet, müsste folglich glauben,
dass menschliches Verhalten nichts mit der Natur zu tun hat.
Wir nehmen an, dass menschliches Verhalten
auch Teil der Natur ist.
- Menschliches Verhalten unterliegt Gesetzen wie alles andere auch.
- Sonnenblumen drehen sich nicht von selbst.
Die Sonne beeinflusst
deren Membranen.
Ein Segelboot kann nicht segeln, es braucht Wind.
Pflanzen wachsen nicht einfach so.
Sonnenlicht, Erde, Temperatur und andere Faktoren sind notwendig.
Alles wird von etwas anderem angestoßen.
Der Mensch wird von seinem Umfeld beeinflusst.
Ihre Mutter wiederholte die Worte "Tasse", "Tisch", "Licht",
"Papa" und "Mama" so lange, bis Sie diese Worte nachplapperten.
Selbst Rassenhass wird erlernt.
- ... während man die nachfolgenden Generationen
Intoleranz und Rassismus lehrt.
- Man kann dazu erzogen werden, Afroamerikaner zu hassen.
Man kann dazu erzogen werden, Juden, Schweden oder andere Leute zu hassen.
- Ich hasse Philippinos.
Ich hasse Mexikaner.
Ich hasse sie alle!
- Erzieht man einen jüdischen Jungen in einer Nazigesellschaft,
wird ein guter Nazi aus ihm.
Was gibt den Anstoß?
- Mechanische Prozesse beruhen auf dem Zusammenspiel vieler Faktoren.
- Was hast du da, mein Sohn? - Ein Flugzeug.
Fliegt es wegen dem Propeller?
- Der Propeller dreht sich nur, wenn er vom Motor angetrieben wird.
- Ist es also der Motor? - Aber der Motor braucht Kraftstoff.
- Also fliegt es wegen dem Kraftstoff?
- Nicht ganz. Ohne Zündkerzen
und Sauerstoff kann der Kraftstoff nicht brennen.
- Also sind es die Zündkerzen und der Sauerstoff?
- Könnte man meinen, aber auch dann könnte es nie abheben,
wenn es keine Flügel und Steuerflächen hätte,
die ihm Auftrieb verleihen.
- Also kann es wegen den Flügeln und Steuerflächen fliegen?
- Das gehört alles mit dazu. Es ist eine komplizierte Maschine.
Nur wenn all diese Dinge zusammenwirken, kann das Flugzeug fliegen.
Das gilt auch für andere Technologien und sogar für menschliches Verhalten.
- Es gehört also alles dazu? - So ist es, mein Kleiner.
- Wie bei mechanischen Systemen gibt es auch für Verhalten
keine einzelne Ursache.
- Gott erschafft gute und schlechte Menschen, das ist alles.
- Unser Verhalten ist das Produkt vieler Faktoren,
die zusammenwirken.
- Es kann für zwei Menschen niemals dasselbe Umfeld geben.
Es stimmt also keinesfalls, wenn jemand sagt:
"Meine drei Kinder hatten
dasselbe Umfeld und sind doch so verschieden."
Hier steht "dasselbe Umfeld"
für das gemeinsame Elternhaus.
- So etwas wie "dasselbe Umfeld" gibt es nicht.
Wenn Sie zwei Kinder haben und mit dem 4-jährigen spielen,
steht das 7-jährige mit vorgeschobener Unterlippe daneben.
Sie fragen: "Was ist los?", und das Kind reagiert so.
So entstehen Eifersucht und Neid.
- Aus wissenschaftlicher Sicht besteht das Umfeld im Grunde
aus dem ständigen Zusammenspiel Ihres Verhaltens
mit den Ereignissen Ihrer Innen- und Außenwelt.
Das Umfeld verändert sich also ständig.
- Nehmen Sie beide Kinder auf den Schoß.
Sagen Sie: "Ich liebe euch beide."
Behandeln Sie kein Kind bevorzugt.
Wenn Sie sagen: "Sie darf ins Kino,
aber du hast deine Hausaufgaben nicht gemacht",
dann grinst der Bruder, wenn sie die Treppe herunterfällt.
Er ist kein schlechter Mensch – er fühlt sich bloß falsch behandelt.
- Selbst unsere Vorstellungen von Ästhetik und Schönheit
werden oft als angeboren betrachtet.
Untersucht man es genauer, wird jedoch deutlich,
dass diese Vorstellungen je nach Ort und Zeitalter stark variieren.
- Ästhetisches Empfinden und Schönheitsideale sind wohl größtenteils erlernt.
Man braucht nur zu vergleichen, was in verschiedenen Kulturen
als attraktiv und schön gilt.
Offensichtlich gibt es große Unterschiede zwischen den Kulturen –
manchmal sogar innerhalb einer Kultur.
- Bei manchen Völkern trägt man Ringe aus Messing,
die den Hals strecken.
Entfernt man die Ringe, knickt der Kopf weg –
das nennt man dort schön.
Auf manchen Inseln, die ich besuchte,
galten nur Frauen mit einem großen, runden Hintern als schön –
die anderen waren nichts wert.
- Das Mädchen bleibt so lange im Käfig,
bis es etwa 130kg zugelegt hat
und in ihrem Land als fast heiratsfähig gilt.
- Manche vermuten zwar, dass Gene beeinflussen,
was wir schön finden.
Doch die einfachste Erklärung dürfte sein:
Unser individuelles Schönheitsempfinden
wird durch unser kulturelles Umfeld geformt.
- Hätten alle anderen eine 30 cm lange Nase, ließe man sich operieren.
So etwas wie Schönheit gibt es nicht.
Es sind alles Projektionen.
Wenn Sie die schönste Frau der Welt heiraten
und feststellen, dass sie eine Nervensäge ist,
empfinden Sie ihr Gesicht nicht mehr als schön.
- Manche Forscher behaupten, dass nicht die Erziehung,
sondern die Gene bestimmen, ob aus jemandem ein Krimineller
oder gar ein Mörder wird.
- Die meisten Leute erkennen, dass ihr Wunsch,
Arzt, Anwalt usw. zu werden,
mit ihrer Erziehung zu tun hat:
dem Einfluss der Eltern, Lehrer und anderer Menschen.
Die Gene entscheiden nicht, ob jemand Anwalt oder Arzt wird.
- Gene legen weder unser Wertesystem
noch unsere Verhaltensweisen fest.
- Gene bestimmen nicht unser Verhalten. Sie selbst entstanden
im Laufe unserer Evolution.
Unser Verhalten wird zweifellos
von unserem Umfeld geprägt.
- Verhalten existiert nicht im Vakuum.
Es ist stets in starkem Maße vom Umfeld abhängig.
- Ich wollte wissen, ob die Einstellung von Männern gegenüber Frauen
angeboren oder erlernt ist.
Daher besuchte ich vor einigen Jahren eine Insel.
Interessanterweise trugen die Inselbewohner keine Kleidung.
Ich sah dort nie, wie ein Mann eine Frau anstarrte.
Die Kinder schwammen alle nackt im Wasser,
Jungen und Mädchen.
Es gab keine Spanner auf der Insel.
Niemand hatte Poster mit nackten Frauen in seiner Hütte,
denn Nacktsein war ganz normal.
Der Mann sagte zur Frau: "Ich mag dich."
Er streichelte sie von Kopf bis Fuß.
Nicht nur die Brüste.
Hierzulande sind die Männer heiß auf Frauenbrüste,
weil jeder sagt: "Guck dir die Möpse an!"
Gegenseitige Schuldzuweisungen
- Und wer ist daran schuld?
- Die Demokraten können nichts dafür.
- Es ist alles Obamas Schuld!
- Der traditionellen Vorstellung zufolge
ist jeder für sein eigenes Verhalten verantwortlich:
Einerseits loben wir Menschen für ihr Verhalten,
andererseits geben wir ihnen auch die Schuld.
- Leuten ihr Verhalten vorzuwerfen
zählt zu den größten Defiziten
unserer angeblich modernen Gesellschaft.
Ihr Verhalten wird von der Gesellschaft bestimmt, in der sie aufwachsen.
- Diese Denkweise beruht auf der Annahme,
wir könnten unser Verhalten frei wählen.
Aus wissenschaftlicher Sicht scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
Die Wissenschaft nimmt eine deterministische Sichtweise ein:
Unser Verhalten hat Ursachen und ist gesetzmäßig.
- Jeder Serienmörder hat eine Vorgeschichte,
die ihn so werden ließ.
Jeder New Yorker Gangster
wurde so, weil er mit anderen Gangstern verkehrte.
- Sozial- und Rechtssysteme bestrafen stets die Einzelperson.
Diese Versuche, Menschen durch Bestrafung umzuerziehen,
ignorieren jedoch die persönlichen Lebensumstände,
die dieses Verhalten hervorbrachten.
- Ob klassische Knastgangs
oder gewalttätige Straßengangs:
Für Personal und Insassen ist es eine gefährliche Mischung.
- Untersuchungen zeigen,
dass Lernen das Gehirn physisch und chemisch verändert.
Es gibt natürlich viele Faktoren,
aber Gene spielen im Vergleich zum Umfeld
beim Lernen nur eine untergeordnete Rolle.
- Kein chinesisches Baby spricht von Geburt an Chinesisch.
Es muss die Sprache erst erlernen.
Kein französisches Baby spricht von Geburt an Französisch.
Egal, seit wann die Eltern Französisch sprechen –
das Kind muss es erst lernen.
- Unsere Großhirnrinde ist wirklich formbar.
Wir sind sehr formbar und anpassungsfähig.
Wir sind das anpassungsfähigste Lebewesen der Welt.
Die Geschichte der Menschheit zeigt,
dass wir uns an jede Umgebung
auf diesem Planeten angepasst haben.
- Der einzige Unterschied zwischen einem Priester und einem Dieb
ist das Umfeld, in dem sie aufwuchsen.
- Unsere eigenen Ansichten entstehen nicht
ohne äußere Einflüsse.
Unsere Meinung ändern wir nicht selbst.
Sie ändert sich durch bestimmte Ereignisse.
- Kennst du die Gebrüder Wright?
- Nein.
- Die wollen 'ne Flugmaschine bau'n.
- Flugmaschinen wird's nie geben.
Gott hätte uns mit Flügeln geboren, wenn er das gewollt hätte.
[lautes Gelächter]
- Unsere Meinung ändert sich durch bestimmte Ereignisse.
- Ich habe meine Meinung geändert!
- Ja, ich auch.
- Wer mit einem Gehirn geboren wird, das effektiver
und schneller arbeitet als ein normales,
wird in einem faschistischen Umfeld
schneller zum Faschisten.
Ein gutes Gehirn kann nicht wissen, was relevant ist.
Es besitzt dahingehend kein Urteilsvermögen.
Das Gehirn muss erst entsprechende Erfahrungen machen.
- Wir müssen die Umgebung verändern, die unsere Werte formt:
Mahnende Worte von Dichtern, Priestern und Politikern
werden unser Verhalten und unsere Werte nicht ändern.
- Wenn man Leuten sagt, dass man hier nicht angeln darf,
und ihnen weder etwas zu essen gibt
noch eine Lebensgrundlage bietet, werden sie diese Gesetze brechen.
Alle Gesetze müssen sich an der Lebenswirklichkeit orientieren.
Man verhindert Kriminalität jedoch nicht durch Gesetze,
sondern indem man Bedürfnisse erfüllt.
- Wilderer jagen Nashörner heutzutage mit Hubschraubern,
starken Betäubungsmitteln und Kettensägen.
Mittlerweile sind Hörner mehr wert als Gold.
- Wenn Leute arbeitslos sind,
werden sie alles dafür tun, dass es ihren Familien gut geht.
Führt man Gesetze ein, die das Stehlen von Essen verbieten,
werden sie diese missachten, wenn sie damit ihrer Familie helfen.
Jedes vom Menschen gemachte Gesetz,
das die realen Verhältnisse ignoriert, wird gebrochen werden.
- Menschen können nicht nach Höherem streben,
solange Armut und Krieg herrschen.
- Wenn man jemanden bombardieren will,
gibt es erstaunlich wenig Bedenken bezüglich der Kosten.
Geht es jedoch darum,
leidenden Menschen zu helfen,
spielen die Kosten plötzlich eine große Rolle.
- Keine Gesellschaft bewertet menschliches Verhalten auf diese Weise.
Andernfalls würde man sich fragen: Wodurch entstehen Gier,
Intoleranz, Ungerechtigkeit und Krieg?
- Wir werden dazu erzogen, die vorherrschenden Werte zu übernehmen.
- Leider wurden in jeder bisherigen Gesellschaft
die Leute dazu konditioniert, die Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten.
Teil II
- Schauen wir uns einmal die Hauptfaktoren an,
die das Leben von Menschen und Nationen bestimmen:
Geld sowie die Werte,
Verhaltensweisen und Folgen, die es verursacht.
- Umsatzdaten
- Hocheffizientes Vertriebspersonal
"Für frühe Lebensformen war es schwer,
aus der Ursuppe zu kriechen,
ohne etwas davon mitzunehmen." ~Jacque Fresco
- Als Überbleibsel der Antike
sorgt Geld heute in hohem Maße für Korruption,
Mangel und Machtkonzentration.
- Es hat alles korrumpiert.
Jede Institution wird heute durch Geld korrumpiert.
Ich finde es faszinierend,
dass wir uns selbst versklavt haben.
Nicht körperlich, aber geistig versklavt
durch ein menschengemachtes System.
Geld ist veraltet: Wir brauchen es einfach nicht mehr.
"Würden die Menschen verstehen,
wie unser Banken- und Finanzsystem funktioniert,
gäbe es eine Revolution noch vor morgen früh."
~Henry Ford, Ford Motor Company
- Viele versuchen, sich mit mehreren Jobs über Wasser zu halten.
Sie stehlen, lügen oder betrügen vielleicht.
- Bei den meisten Menschen erzeugt das großen Stress:
Sorgen wegen der Miete, dem Arbeitsplatz oder der Hypothek.
- Global betrachtet führt Gewinnstreben
zu gnadenloser Zerstörung.
Krankheit, Umweltverschmutzung und Krieg betrachten wir als normal.
- Es gibt eine Art Kriegswirtschaft,
die sich selbst am Leben erhält.
Mächtige Leute innerhalb eines Machtvakuums
sind daran interessiert, Konflikte aufrechtzuerhalten.
- Das dient den wenigen an der Spitze, deren schmarotzerhaftes Dasein
auf der Manipulation und Kontrolle von Geld beruht.
- Das Bankensystem versklavt praktisch Privatleute,
Studenten, Institutionen
und saugt sie aus.
- Man schuf private Zentralbanken,
die von jedem Zinsen auf die Währung verlangen können
und dadurch selbst reich werden, ohne etwas leisten zu müssen.
Wer tut uns all das an? Es ist eine Vereinigung von Bankiers:
das Federal Reserve System – ein Privatbankensystem.
- Die Fed is' 'ne Privatbank, die Aktionären gehört.
Federal steht hier nich' für "staatlich".
- Als Woodrow Wilson im Jahr 1913
den "Federal Reserve Act" unterzeichnete,
waren die meisten Abgeordneten bereits gegangen.
- Mit diesem Gesetz gelangte das Zentralbankensystem
der Vereinigten Staaten in die Hände des Federal Reserve Board.
Niemand sonst darf "Federal Reserve Notes",
also US-Dollar, ausgeben.
- Präsident Wilson sollte das noch bereuen.
Er sagte, er hätte sein Land verraten und verkauft.
"Eine erfolgreiche Industrienation wird von ihrem Kreditsystem kontrolliert.
Unser Kreditsystem ist privat konzentriert.
Die Entwicklung unseres Landes und all unsere Aktivitäten
liegen somit in wenigen Händen.
Wir wurden eins der am schlechtesten regierten,
meistkontrollierten und beherrschtesten Länder
der zivilisierten Welt. Wir unterliegen dem Willen
einer kleinen Gruppe dominanter Männer."
~Präsident Woodrow Wilson, 1916
- Wir benutzen ein Fiatsystem.
Irgendjemand gibt Zahlen in einen Computer ein –
so entsteht heutzutage Geld.
- Das Geld ist durch nichts gedeckt.
- Braucht die Regierung mehr Geld, als sie einnimmt,
dann druckt sie nicht einfach ihr eigenes Geld,
sondern bezieht es gegen US-Staatsanleihen von der Federal Reserve.
Die Fed verlangt dafür Zinsen.
Brauchen Firmen Geld, wenden auch sie sich an Banken.
Das System ist aufgeblasen. Kauft eine Bank eine $100-Anleihe,
darf sie den 10-fachen Betrag verleihen, also $1000.
Das zusätzliche Geld entsteht aus dem Nichts:
Es ist nicht durch Geld oder Gold gedeckt.
Die Bank bekommt alle Darlehen samt Zinsen zurück.
Geld entsteht so durch die Unterschrift
und das Rückzahlungsversprechen des Kreditnehmers.
Oft zahlen die Leute ein Vielfaches des Kreditbetrags zurück –
wegen der Zinsen.
Auf diese Weise kommen Privatleute,
Firmen und Regierungen an Geld.
Das wird mit dem ehrenvollen Namen "Mindestreserve-System" versehen.
Die meisten Bankensysteme der Welt funktionieren so.
Menschen und ganze Nationen bleiben so endlos verschuldet.
- Druckt man immer mehr ungedecktes Geld, verlieren die Leute
irgendwann das Vertrauen in die Währung – genau das ist passiert.
- Das Bankensystem erzeugt heute finanzielle Risiken,
indem es den Leuten immer wieder Darlehen anbietet.
Es besteht die Gefahr, dass diese Leute die Schulden nicht zurückzahlen können.
Doch die Haftung dafür übernehmen immer häufiger
die US-Steuerzahler und die US-Währung.
- Weltweit werden schon bald
alle Währungen zusammenbrechen.
Keiner weiß, wie lange es noch gut geht, aber das Federal Reserve System
hat auf Teufel komm raus immer mehr Geld gedruckt.
- Es ist praktisch ein gesetzwidriges System:
Menschen werden manipuliert, ihrer Ressourcen und Zeit beraubt
und somit ausgebeutet.
- Auf diese Art stehlen sie uns Geld.
Sie stehlen die Früchte unserer harten Arbeit.
- Das hat sich wie Krebs in unserer Gesellschaft ausgebreitet.
- All diese Bankiers gehören zur
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
- Selbst im Bankensektor versteht kaum jemand,
welche Rolle diese BIZ spielt.
- Sie besitzt 40% der Kapitalanlagen
von 43.000 Unternehmen, die auf den Kapitalmärkten gehandelt werden.
- Die Bank verwaltet sich selbst. Ihr Verwaltungsrat besteht aus
15 Zentralbankdirektoren aus der ganzen Welt.
- Sie erhalten 60% des jährlichen Gewinns.
Sie haben die Medien aufgekauft, die nun die Bürger desinformieren.
- Die Medien dienen nur noch den Interessen mächtiger Konzerne,
die wiederum die politischen Fäden ziehen.
Insgesamt sitzen 118 Personen in den Vorständen
der fünf großen Medienkonzerne.
Gleichzeitig sitzen sie auch in anderen Vorständen: Monsanto,
Rüstungskonzerne, Lebensmittelproduzenten.
Bei dieser Interessenvermischung
lässt sich nur schwer beurteilen,
wessen Interessen die Massenmedien gerade vertreten.
- Fair, ausgewogen.
- Wer die Machtverhältnisse verstehen will, muss wissen,
wer die Kandidaten nominiert,
und nicht, wer für sie stimmt.
Unser System ist keine Demokratie.
Der Anteil der Bevölkerung, der am Nominierungsprozess beteiligt ist,
beträgt weniger als 5% –
eigentlich sogar weniger als 1%.
Angenommen, ich kontrolliere den Nominierungsprozess darüber,
was die Leute essen können.
Und ich nominiere immer nur Cheeseburger und Chicken Nuggets.
In meiner Demokratie können Sie frei wählen –
zwischen Cheeseburger und Chicken Nuggets.
Dem Anschein nach wäre das eine Demokratie.
Ich entscheide ja nicht, was Sie essen sollen.
In einer groß angelegten Wahl dürften Sie entscheiden,
ob wir Chicken Nuggets oder Cheeseburger haben sollen.
Es würden Interessengruppen gebildet:
Gegen Chicken Nuggets! Für Cheeseburger!
Die anderen erklären Ihnen, warum Cheeseburger
unser Untergang sein werden und Chicken Nuggets unsere Rettung.
Wer macht die Regeln?
- Wer es sich leisten kann,
heuert Lobbyisten an, die Politiker im Grunde bestechen.
Erfüllungsgehilfen finden sich meist in jeder Partei.
- In den USA verstehen wir unter einem Lobbyisten
eine Person, die dafür bezahlt wird, die Interessen anderer zu vertreten.
- Die dann erlassenen Gesetze werden oft von Unternehmen
im Sinne der eigenen Interessen vorformuliert.
- Laut Prof. Thurber nimmt der verdeckte Lobbyismus explosionsartig zu.
Er schätzt die Einnahmen der Branche auf über 9 Mrd. Dollar jährlich.
Nur Tourismusbranche und Staat nehmen mehr ein.
- Dass wir das nicht sofort ändern,
liegt an den unglaublich vielen Bank-Lobbyisten in Washington.
- Mit Lobbyisten erkauft man sich Macht.
Sie sind nicht dazu da, die Demokratie zu stärken.
Familien und die arbeitende Bevölkerung haben einfach nicht die Möglichkeit
und den Einfluss, ihre Interessen auf diese Weise durchzusetzen.
- Das dadurch beschlossene Gesetz bestärkt und finanziert nun
im Grunde diejenigen, die es im eigenen Interesse verfassten.
- Alles, was uns in den Jahren 2007-2008
so viel Angst machte – hypothekarisch gesicherte Wertpapiere,
Kreditausfallversicherungen und andere Derivate –
all das gibt es immer noch.
Von den Banken werden zwar höhere Kapitaleinlagen verlangt,
sodass sie weniger Fremdkapital benutzen – aber so hoch sind die nicht.
- Wenn die Medien nicht darüber berichten,
wer wirklich diese Gesetze schreibt,
wem und wozu sie dienen,
dann leben wir in einer Illusion.
- In diesem Land werden die Gesetze von den Reichen
und Mächtigen geschrieben. Ich glaube, letztere kontrollieren
definitionsgemäß die Gesetzgebung
und sitzen auf der "Kommandobrücke" des politischen Machtsystems.
- Das ist doch erschreckend:
Unternehmen können sich buchstäblich Gesetze kaufen,
die ihren eigenen Interessen dienen.
- Unternehmen können völlig ungestraft
den gesamten Planeten verschmutzen.
- Weiträumige Verschmutzung durch Kohlenasche
wirft erneut Fragen zur Trinkwassersicherheit
und der Rolle der Aufsichtsbehörden auf.
- Unternehmen müssen höchstens Geldstrafen zahlen.
Sonst tragen sie keine Verantwortung, z.B. für Sklavenarbeit
oder die Ausbeutung der Ressourcen der Erde.
- Unternehmen werden so lange die Umwelt verschmutzen
und gegen Gesetze verstoßen, wie es profitabel ist.
- JPMorgan zahlte letztes Jahr 13 Mrd. Dollar Strafe.
Sie können es sich leisten,
allein für Strafen 19 Mrd. Dollar zurückzulegen.
- JPMorgan zahlt in einem Vergleich 410 Mio. Dollar
an die Behörden, räumt aber kein Fehlverhalten ein.
- Goldman Sachs zahlte in einem Vergleich 550 Mio. Dollar,
räumte aber kein Fehlverhalten ein.
- UBS wird 50 Mio. Dollar zahlen.
Im Rahmen des Vergleichs räumte UBS jedoch kein Fehlverhalten ein.
- Was für Verbrechen Leute begehen,
hängt von ihrer sozialen Stellung ab.
Bertolt Brecht sagte einmal: "Was ist ein Einbruch in eine Bank
gegen die Gründung einer Bank?"
Die Sparkassenkrise der 80er-Jahre und die letzte Finanzkrise
haben gezeigt, dass Bankiers häufig
die Geldhäuser plündern, für die sie arbeiten.
Sie begehen allerlei illegale Handlungen,
werden aber nur selten strafrechtlich verfolgt.
Die Geschichte zeigt ganz deutlich,
dass Regierungen die Interessen der Wohlhabenden vertreten.
- Einige idealistische Politiker wollen anfangs bestimmt
die Welt verändern. Wer aber politisch aufsteigen will,
gibt seinen Idealismus auf
und dient den Interessen seiner Geldgeber.
- Es heißt: "Schreiben Sie Ihrem Abgeordneten!"
Dieser Esel hat doch nicht die geringste Ahnung
vom neuesten Stand der Technik und Wissenschaft.
Schenkt euch den Brief!
Die meisten hier sind bestimmt schon mal geflogen.
Sie sagen dem Piloten auch nicht: "Sie fliegen schief!
Fliegen Sie doch gerade!"
Man hat ihn eingestellt, weil er sein Fach versteht.
Unsere Politiker sind Anwälte oder Geschäftsleute,
aber keine Problemlöser.
- In einer profitorientierten Welt haben diese Interessen
Vorrang vor allen anderen.
Das ist die traurige Wahrheit.
- Aktuell haben wir kein Wertesystem,
das dem Wohl der Menschen dient.
Es geht nur um Konsum und Profit.
- Tiere werden mit Antibiotika vollgepumpt, damit sie schneller wachsen.
Je schneller ein Huhn wächst, desto früher kann man es verkaufen.
Hat das Auswirkungen auf den menschlichen Körper?
Das ist denen egal. Sie wollen nur Hühner verkaufen.
- Das Vermögen der Reichen wächst schneller als je zuvor.
- Der wirtschaftliche Erfolg der Industrieländer hängt
vom Misserfolg der Entwicklungsländer ab.
Deren Entwicklung wird gehemmt,
weil sie Schulden gegenüber der Ersten Welt haben.
Diese Knechtschaft zwingt die Menschen zu harter Arbeit,
die unseren Wohlstand erst ermöglicht.
Dieses Ungleichgewicht wird sich nicht ändern,
weil wir darauf angewiesen sind.
- Die schmutzige, gefährliche Arbeit wird von Kindern erledigt.
- In den Gruben werden üblicherweise Teenager eingesetzt.
Die Schächte sind schlecht gesichert.
Es besteht Lebensgefahr.
- Reiche Länder brüsten sich gern damit, armen Ländern zu helfen –
aber wer hilft hier wem?
Arme Länder zahlen jährlich 600 Mrd. Dollar
als Schuldendienst an reiche Länder –
die Kredite wären eigentlich schon längst abbezahlt.
Außerdem verlieren arme Länder Geld durch Handelsregeln,
die ihnen reiche Länder auferlegen.
Das alles summiert sich auf über 2 Billionen Dollar im Jahr.
- Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht:
Geld wurde schon immer als Herrschaftsinstrument eingesetzt,
da es die Kaufkraft der breiten Masse begrenzt.
Ein Beispiel dafür ist das Strafrechtssystem.
- Viele denken, dass Gefängnisse ihren Zweck verfehlen.
Dabei sind Gefängnisse ein voller Erfolg:
Als Mittel der sozialen Kontrolle bewahren sie
den Status quo in Politik und Wirtschaft.
- Menschen einzusperren
trägt sicherlich nicht dazu bei,
gesellschaftliche Probleme zu lösen.
Aber darin sind wir wenigstens gut.
Daher ist die Masseninhaftierung in diesem Land
sicherlich ein großer Erfolg für die herrschende Klasse.
Die USA sind ja auf vielen Gebieten führend.
Aber einsame Spitze sind wir, wenn es darum geht,
Menschen einzusperren.
Die USA stellen nur etwa 5% der Weltbevölkerung,
aber 25% aller Häftlinge.
China hat 4-mal so viele Einwohner wie die USA,
aber nur halb so viele Häftlinge.
In den USA sitzen heute mehr Menschen im Gefängnis
als damals im sowjetischen Gulag
während des Großen Terrors in den 1930ern.
Folgen von Armut
- Armut ist ein Teufelskreis, dem nur wenige entfliehen können.
Studien zufolge verringert Armut
die geistige Leistungsfähigkeit.
Bei Kindern beeinträchtigt sie Gehirnentwicklung und Gedächtnis.
Oft leben sie gezwungenermaßen
in Gegenden mit hoher Luftverschmutzung.
- Es betrifft nicht nur die Armen,
sondern alle sozioökonomischen Bereiche,
wenn Luft, Nahrung und Wasser mit Rückständen fossiler Brennstoffe
bzw. radioaktiv verseucht sind.
Einfluss auf den Planeten
- Die aktuelle Energieinfrastruktur führt weltweit
zu jährlich 2,5 bis 4 Mio. Toten durch Atemwegs-,
Herz-Kreislauf- und schwere Asthma-Erkrankungen.
- Hier im Zentrum von Peking
übersteigt die Luftverschmutzung
die WHO-Grenzwerte aktuell um etwa das 25-fache.
- 50.000 bis 100.000 der Todesfälle entfallen auf die USA –
allein 16.000 auf Kalifornien.
- Unser Wirtschaftssystem zerstört den Planeten,
weil es nicht auf Nachhaltigkeit beruht.
Das ist schon heute erkennbar.
- Durch unsere Energieinfrastruktur haben sich im Laufe der Zeit
Treibhausgase und Partikel angesammelt,
welche die Erderwärmung verursachen.
Das Erdklima erwärmt sich schneller als je zuvor
seit dem Ende der letzten Eiszeit.
Was sind die tatsächlichen Kosten?
- Weitere Folgen der erhöhten CO2-Werte:
CO2 löst sich in Wasser und reagiert zu Kohlensäure.
Das führt zu einer Versauerung der Meere,
was wiederum die Korallenriffe zerstört.
- Unser Planet kann sich in gewissem Maße
selbst regenerieren. Fossilienfunde belegen,
dass es schon oft zu Massenaussterben gekommen ist.
Die Erde hat sich davon immer wieder erholt.
Ihre Tragfähigkeit ist jedoch begrenzt.
- Die Erderwärmung hat viele weitere Auswirkungen.
Der ansteigende Meeresspiegel bereitet uns z.B. Sorgen.
Er würde um 65-70 m ansteigen, wenn das komplette Eis
in der Antarktis, auf Grönland,
in der Arktis und anderswo schmelzen würde.
Bei entsprechend hohen Temperaturen würde also
der Meeresspiegel um 65-70 m ansteigen.
7% der heutigen Landfläche stünden dann unter Wasser –
und zwar an den Küsten, wo die meisten Menschen leben.
Das wäre eine wirkliche Katastrophe.
Die Intensität von Stürmen, Wirbelstürmen
und anderen Wetterextremen wird durch den Klimawandel zunehmen.
Die damit verbundenen Probleme sind letztendlich darauf zurückzuführen,
dass wir Kohle, Öl und Gas verbrennen.
Das tun wir seit Beginn der industriellen Revolution
Mitte des 18. Jahrhunderts.
Ist die Erde die Irrenanstalt des Universums?
- Krieg reicht wahrscheinlich schon zur Selbstauslöschung,
auch ohne Umweltkatastrophen.
- Brutales Konkurrenzverhalten liegt nicht in der Natur des Menschen.
Es entsteht durch künstliche Verknappung, wodurch wir zu Konkurrenten
im Kampf um das Lebensnotwendigste werden.
Es gibt zwar natürliche Verknappung,
doch sie wird auch bewusst von Industrie und Regierungen
im eigenen Interesse eingesetzt.
Solange auf der Welt Armut herrscht,
wird es weiterhin Konflikte zwischen den Menschen geben.
Verbrechen, Mord
und andere Gewalttaten
bis hin zum totalen Krieg
zeigen das Ausmaß menschlicher Dummheit.
- Macht sie platt!
- Wir müssen diese Verhaltensweisen ablegen, wenn wir überleben wollen.
- Werft Bomben auf sie! - Das schafft Zulauf für al-Qaida.
Und so dreht sich die Spirale der Gewalt immer weiter.
- Wir können technologisch gesehen für alle Menschen sorgen,
nur müssen wir die Dinge anders angehen.
Sonst wird sich der Kreislauf von Aufschwung, Krise
und Krieg endlos fortsetzen.
- Oh nein! Frieden zu unserer Zeit? Eieiei!
"Wenn wir nicht mit dem Krieg Schluss machen, macht er Schluss mit uns." ~H. G. Wells, 1936
- Niemand, vor allem nicht die USA,
führt Krieg, um anderen Freiheit und Demokratie zu bringen.
Man zieht nur deswegen in den Krieg,
weil man Ressourcen erobern will.
Im Falle der USA geht es dabei häufig um Energieressourcen
bzw. die Unterstützung politischer Allianzen,
um sich den Zugang zu Energieressourcen zu sichern.
- Smedley Butler war Generalmajor der US-Marine
und zum Zeitpunkt seines Todes höchstdekorierter Marinesoldat.
Er erklärte dies so:
- Ich verbrachte 33 Jahre und 4 Monate im aktiven Militärdienst.
Die meiste Zeit davon arbeitete ich
als hochkarätiger Muskelprotz für Großunternehmen,
die Wall Street und die Bankiers.
Kurz gesagt: Ich war ein Ganove,
ein Gangster im Dienst des Kapitalismus.
Ich half dabei, Mexiko für die US-Ölfirmen zu sichern.
Ich half dabei, aus Haiti und Kuba ein Eldorado
für die Jungs von der National City Bank zu machen.
Ich half dabei, ein halbes Dutzend mittelamerikanischer Republiken
zum Nutzen der Wall Street auszuplündern.
Mit meiner Hilfe wurde Nicaragua
für die Brown-Brothers-Bank gesäubert.
Ich ebnete den US-Zuckerfirmen den Weg in der Dominikanischen Republik.
In Honduras tat ich das Gleiche für die US-Obstproduzenten.
In China sorgte ich dafür, dass Standard Oil ungehindert agieren konnte.
Selbst Al Capone hätte noch von mir lernen können.
Der wickelte zu seinen besten Zeiten nur in drei Stadtbezirken Geschäfte ab.
Ich war auf drei Kontinenten aktiv.
Krieg ist ein Verbrechen. Das war schon immer so.
Wenige profitieren auf Kosten vieler. Aber man kann das stoppen.
Das geht jedoch nicht über Abrüstungskonferenzen.
Es funktioniert nur, wenn Krieg keinen Profit mehr bringt.
- Unsere Universitäten sind heute besser ausgestattet als je zuvor,
die besten Mikroskope usw., doch die Bomben werden immer schlimmer.
Auch die Kriege und das Töten werden immer schlimmer.
Man muss weder Menschen umbringen noch Städte bombardieren.
In unserer Gesellschaft läuft etwas grundlegend falsch.
- Einzelpersonen oder Konzerne zu beschuldigen,
ändert nichts an den Ursachen der Probleme.
Unser sozioökonomisches System zwingt jeden,
sich um sich selbst zu kümmern.
Dadurch entsteht ein konkurrenzbetontes Umfeld.
Die derzeitigen Lösungsversuche sind Flickwerk
und schieben die Probleme nur auf.
So wird ein veraltetes System am Leben erhalten.
TEIL III
- Es wird immer dringlicher,
eine nachhaltige Zivilisation zu schaffen – möglich ist das bereits.
Unsere Sozialstrukturen, Sprachen und Werte entstanden vor sehr langer Zeit.
Die Erfahrung mit knappen Ressourcen prägte unser Verhalten
und bestimmt es kulturübergreifend auch heute noch.
Die Geschichte der Zivilisation beruht auf Veränderungen,
die auch unsere sozialen Systeme betreffen.
- Unsere frühesten Erkenntnisse waren lediglich die ersten ***
auf dem langen Weg zur heutigen Wissenschaft und Technik,
die Wohlstand für alle ermöglichen könnten.
Der Lauf der Dinge
- Zweifellos sterben viele Berufsgruppen einfach aus.
Hauptursache ist wahrscheinlich
die explosionsartige Entwicklung der Technik.
Wenn es so weitergeht,
bringt das nächste Jahrzehnt noch mehr Umwälzungen als das vorige,
da sich die Technik immer schneller entwickelt.
- Immer mehr Menschen
werden durch Maschinen ersetzt, z. B. in der Autoindustrie.
Maschinen können Autos anheben und umdrehen, den Motor einbauen usw.
Da wird der Mensch verdrängt.
Irgendwann können sich dann
Millionen Menschen mangels Kaufkraft kein Auto mehr leisten.
Dann bricht das System zusammen.
- Wirtschaftswachstum ist mit steigendem Konsum und Verbrauch
von Energie und anderen Ressourcen verbunden.
Fragt man Ökonomen nach möglichen Alternativen,
wie wir weiterhin in Wohlstand leben können,
ohne die Umwelt zu zerstören, von der wir ja abhängig sind,
so scheint ihnen keine Antwort einzufallen.
- Im Rahmen unserer derzeitigen Gesellschaft gibt es keine Lösung.
- The Venus Project bietet eine machbare Alternative an.
- Es hat sich zum Ziel gesetzt,
für alle Menschen
eine humanere Welt zu schaffen –
durch den Einsatz von Technik und Kybernetik
zum Wohl von Mensch und Umwelt.
- Wir brauchen Informationen, wenn wir unsere Zukunft intelligent planen wollen.
Sonst können wir keine zukunftsfähige Gesellschaft entwickeln.
Politik kann das nicht leisten, weil es um technische Probleme geht.
Selbst wenn es gelingen würde,
die moralischsten Menschen
in die Regierung zu wählen –
bei einem Stromausfall würde man weiterhin einen Elektriker rufen.
Wenn Staudämme nicht genug Energie liefern,
braucht man keinen hochmoralischen Politiker,
sondern einen Elektroingenieur.
Die Probleme der Welt können also von Technikern gelöst werden.
The Venus Project wendet wissenschaftliche Methoden auf soziale Fragen an.
- Die Wissenschaft liefert uns
unglaublich viele Informationen
über die Konsequenzen verschiedener Wahlmöglichkeiten.
So wird es für uns möglich, fundiertere Entscheidungen zu treffen.
Umso trauriger, wenn sich die Öffentlichkeit von Wissenschaft abwendet.
- In der Wissenschaft geht es nicht um Emotionen oder Wunschdenken,
sondern um eine rationale Sichtweise auf Zusammenhänge.
Das ist Wissenschaft.
Warum sollte sie nicht auf alles anwendbar sein?
- Die wissenschaftliche Methode ist ganz einfach
ein Prozess, mit dessen Hilfe man feststellen kann,
ob eine Beschreibung des Universums zutreffend ist.
Er umfasst mehrere ***.
Oft stellt man eine Hypothese oder Prognose darüber auf,
welche Phänomene auftreten könnten.
Und diese überpüft man dann anhand von empirischen Daten.
Man prüft, ob sich die Idee widerlegen lässt.
- Als man Wissenschaftler fragte: "Könnt ihr einen Menschen zum Mond schicken?",
sagten sie: "Keine Ahnung."
"Wie könnt ihr das herausfinden?"
"Wir müssten jemanden in eine Zentrifuge stecken
und ermitteln, wann er bewusstlos wird.
Dann wissen wir, wie schnell die Rakete fliegen darf.
Wir können nicht mit 11 km/s starten – das hält er nicht aus."
Wenn sie alles ausprobiert haben, sagen sie:
"So könnten wir einen Menschen zum Mond schicken."
- Mithilfe gezielterer Tests untersucht man dann,
ob man mit seiner Vermutung richtig liegt.
Und in der Wissenschaft werden Ideen ständig weiter überprüft.
- Wenn man sich mit der Natur beschäftigt,
erkennt man die Regeln, die in ihr gelten.
Und die sind sehr spezifisch.
Das heißt, sie sind berechenbar.
Was ist Wissenschaft für mich?
Sie ist nicht nur ein Wissensschatz,
sondern auch eine Denkweise.
Die Sprache der Wissenschaft
- Sprache an sich ist interpretierbar.
Wenn jemand etwas zu mir sagt, durchläuft das meine Filter
und kommt etwas anders bei mir an, als es gemeint war.
Wenn das in Wissenschaft und Technik auch so wäre ...
Die Sprache von Ingenieuren basiert hingegen auf konkreten physikalischen Größen.
Würden Ingenieure auf der Grundlage von Interpretationen arbeiten,
dann würde jede Brücke zusammenbrechen.
Bittet ein Arzt um eine Arterienklemme, reicht ihm die Schwester kein Handtuch.
Sie gibt ihm eine Arterienklemme.
Diese Sprache ist also sehr präzise.
- Wissenschaft ist unabhängig von Kultur, Religion, Sprache –
von allem.
Deshalb können Wissenschaftler aus aller Welt zusammenarbeiten.
Sie sprechen alle die gleiche Sprache.
- Eine präzise Sprache.
Das ist das Tolle an technischen Zeichnungen:
Es ist egal, ob man sie nach Italien,
China oder Frankreich schickt – überall wird das gleiche Auto gebaut.
Sie werden überall gleich verstanden.
- Kürzlich hielt ich einen Vortrag über
zwei sehr bedeutende, aber widersprüchliche Forschungsergebnisse.
Was taten die beiden Forschergruppen?
Sie beschlossen zusammenzuarbeiten,
denn sie wollten der Wahrheit näher kommen
und nicht bloß ihr Wunschdenken bestätigen.
- Es gibt keine chinesische Art, Flugzeuge zu bauen.
Es gibt eine mathematische Art.
- Seltsamerweise haben wir Wissenschaft und Technik noch nie dazu eingesetzt,
auf globaler Ebene eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen.
Deshalb befinden wir uns ständig in Gefahr, uns selbst auszulöschen.
- Wissenschaftler wurden noch nie gebeten, ein unfallfreies Verkehrssystem zu entwickeln.
Man hat sie nie beauftragt, eine autarke Stadt zu entwerfen.
Das Manhattan-Projekt hingegen wurde unterstützt.
So entstand die Atombombe.
Wir arbeiten an den falschen Sachen!
Vereinigung auf globaler Ebene
- Ich rede von einer Welt, in der alle Nationen kooperieren
und bessere Lebensbedingungen für alle Menschen schaffen.
Was bringt uns das?
Nun, je gebildeter die Menschen sind, desto zufriedener und sicherer sind sie.
Würden sich die Nationen vereinen, könnten sie erkennen,
dass es für alle von Vorteil ist, sich die Ressourcen der Erde
und das Wissen aller Nationen zu teilen.
Wenn sie das erkennen, werden sie sich zusammenschließen.
Wenn nicht, werden sie sich gegenseitig umbringen.
- Dieses endlose Kriegführen ist reine Räuberei.
Was sonst?
Doch wir, die letzten der gelernten alten Ingenieure und Techniker,
fühlen uns verpflichtet, die Welt zu retten.
Wir sind die letzte Hoffnung der Zivilisation, wenn alles andere längst versagt hat.
Wenn Geld keine Rolle mehr spielt
- Angesichts einer globalen Bedrohung
wie z.B. einem drohenden Meteoriteneinschlag
würden sich alle Nationen vereinen und Wissenschaftler damit beauftragen,
die drohende Katastrophe abzuwenden.
Landesgrenzen wären unwichtig.
Bankiers, Anwälte und Geschäftsleute könnten das Problem nicht lösen.
Ressourcen würden unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Wir sehen uns heute zahlreichen grenzübergreifenden Bedrohungen gegenüber.
.
Ressourcenbasierte Wirtschaft
- Es gibt heute auf der Welt so viele Ressourcen,
dass wir die meisten Probleme lösen könnten.
Wir können weltweit Städte bauen,
wenn wir Ressourcen direkt einsetzen.
Doch alles Geld der Welt
würde nicht dafür reichen,
genügend Krankenhäuser und Wohnungen zu bauen
und Menschen ihre Ausbildung zu finanzieren.
Dabei haben wir genügend Lehrpersonal
und Gebäude für Universitäten.
Wir haben die Ressourcen.
Geld stört eigentlich, weil es unsere Möglichkeiten einschränkt
und unseren Träumen im Weg steht.
- Was alles möglich wäre, würden wir in beispiellosem Ausmaß
Wissenschaftler und Ingenieure auf die Lösung von Problemen ansetzen –
frei von finanziellen oder politischen Einschränkungen!
Es käme zu einer globalen Vereinigung und Erneuerung.
- Dies könnte einen hohen Lebensstandard für alle ermöglichen.
Genau darum ging es Jacque Fresco,
als er eine ressourcenbasierte Wirtschaft vorschlug.
- Gingen der Welt die Ressourcen aus,
wäre es egal, wie viel Gold oder Geld oder Besitz man hat –
man könnte nicht überleben.
Unser Überleben hängt von Ressourcen ab.
- Die Wirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre,
als er in New York City lebte,
lieferte den Anstoß für sein Lebenswerk.
Jacque beschäftigte sich in dieser Zeit mit vielen sozialen Alternativen,
die ihn jedoch alle nicht befriedigten.
Er rebellierte gegen die veralteten Lehrmethoden seiner Zeit,
weshalb ihm sein Schulleiter Sonderrechte einräumte.
Ihn interessierten Bücher über menschliches Verhalten und sozialen Wandel.
Nachdem er Tiere trainiert und erforscht hatte,
kam er beim Menschen zu vergleichbaren Ergebnissen.
Er schloss daraus, dass die Umgebung unsere Werte,
unsere Identität
und unser Verhalten bestimmt.
Fresco erlebte viel Leid und großen Mangel,
obwohl es eine Fülle von Ressourcen gab.
Er erkannte, dass unsere eigenen Spielregeln
daran schuld waren.
- Jacque beschäftigte sich in jungen Jahren viel mit technischen Dingen.
Seine ersten Entwürfe entstanden,
nachdem sich sein kleiner Cousin
an einem Metallventilator die Finger verletzt hatte.
Jacque entwickelte einen Ventilator aus Stoff.
Er war damals noch recht jung und ging mit seinem Entwurf zum Hersteller.
Dort sagte man: "Gute Idee, Kleiner, aber nicht machbar."
Nur Monate später erschien das Produkt plötzlich auf dem Markt.
Das war seine erste Erfahrung mit freiem Unternehmertum:
Es ist weder frei noch einfallsreich.
- Fresco erkannte, dass wir eine völlig neue Sozialstruktur brauchen,
in der Wissenschaft und Technik dazu eingesetzt werden,
dem Wohl von Mensch und Natur zu dienen.
- Dieser ganzheitliche Ansatz entstand,
da sich Fresco mit vielen Fachgebieten beschäftigte:
Architektur,
Transportwesen,
Medizin,
Verhaltensforschung,
Industriedesign
und vielen mehr.
Er hat in seinem Leben unzählige Vorträge gehalten,
Bücher geschrieben,
Modelle und Anschauungsmaterial entwickelt.
So veranschaulichte er Vorgehensweisen,
von denen wir alle profitieren könnten.
- Wenn man von einer anderen, besseren Welt spricht,
verunsichert das manche Leute.
Dann heißt es oft: "Es scheint nur um Technik zu gehen.
Wo bleibt da der Mensch?"
Daher entwarf ich Modelle
für Gebäude und Wohnungen,
die den Leuten zeigen, wie sie in Zukunft leben könnten.
Ich weiß nicht, wie die Zukunft aussieht,
nur, dass es etliche Alternativen gibt –
tausende verschiedene Alternativen.
- Gemeinsam mit Roxanne Meadows errichtete Fresco
Gebäude nach seinen Entwürfen, um diese zu testen.
Heute leben sie in diesen Gebäuden und entwickeln The Venus Project
systematisch weiter.
- Wir sind 1980 hier hergezogen.
Es war im Grunde ein überwucherter Acker.
Wir kauften erst 4 Hektar und später weitere 4.
Jacque wollte eigentlich eine Insel in der Karibik.
Nur hatten wir keine 800.000 Dollar.
Hier in Venus kostete ein Hektar Land nur 2500 Dollar.
Wir haben eine tropische Insel daraus gemacht,
hunderte Palmen und Obstbäume gepflanzt
und Wasserflächen angelegt.
Dann kamen die Tiere.
Wir haben Rehe,
viele Alligatoren, Bären, Füchse, Waschbären usw.
Wir leben also richtig im Einklang mit der Natur.
So könnte es in Zukunft an den Stadträndern aussehen.
Die Gebäude liegen zwar nahe beieinander,
aber weil so viele Bäume dazwischen stehen,
fühlt man sich wie im Wald.
- The Venus Project will erreichen,
dass alle Nationen der Welt auf gemeinsame Ziele hinarbeiten:
Saubere Luft, sauberes Wasser, gesunde Nahrungsmittel usw.
sollen für alle verfügbar sein.
Intelligente Ressourcenverwaltung
- Wir müssen unbedingt lernen,
mit den Ressourcen der Erde intelligent umzugehen.
Eine ressourcenbasierte Wirtschaft beruht auf der Tragfähigkeit der Erde
und ihren Ressourcen.
Arbeitet man nicht mit den vorhandenen Ressourcen,
so lebt man in einer Scheinwelt.
In einer ressourcenbasierten Wirtschaft gälten alle Ressourcen der Welt
als gemeinsames Erbe aller Menschen.
Und alle Menschen könnten auf das zugreifen,
was sie zum Leben brauchen.
Es gäbe kein Geldsystem,
keinen Tauschhandel und keinerlei Ausbeutung mehr.
- Eine ressourcenbasierte Wirtschaft ermöglicht sozialen Fortschritt
und weltweiten Neuaufbau
innerhalb kürzester Zeit.
- Aus technischer Sicht wäre
materieller Überfluss für alle möglich.
In Zukunft könnte also jeder Mensch
sogar noch besser leben als die reichsten Menschen von heute.
- Zunächst müssten wir die Ressourcen des Planeten statistisch erfassen,
statt uns auf Meinungen einzelner Personen
oder Gruppen zu verlassen.
Wenn man weiß, was verfügbar ist,
hat man eine Planungsgrundlage.
Man ermittelt, wo sich Techniker befinden,
wo es Wasser und fruchtbaren Boden gibt,
wie es um Gesundheit und Bedürfnisse der Menschen bestellt ist.
Und dann richtet man sich danach.
Anhand dieser Informationen wird entschieden,
wo was gebaut wird.
- In einer ressourcenbasierten Wirtschaft geht es um ausgewogenes Wirtschaften.
Es sollen weder Engpässe noch Überschüsse entstehen.
Das ist effizienter und spart Energie.
Es gäbe keine Verschwendung mehr.
Die Wirtschaft würde sich an den natürlichen Gegebenheiten
und den menschlichen Bedürfnissen ausrichten.
Zum Beispiel gäbe es weder leer stehende Häuser
noch Güterzüge, die leer fahren oder ungenutzt auf Abstellgleisen stehen,
weil sich ihr Einsatz gerade konjunkturbedingt nicht lohnt.
Somit werden in diesem System auch die natürlichen Ressourcen geschont.
- Auf diese Ideen kam ich durch den menschlichen Körper.
Das Gehirn sagt: "Ich muss denken und so brauche ich die meisten Nährstoffe!"
Da sagt die Lunge: "Moment mal!
Wenn ich dir keinen Sauerstoff liefere, bist du aufgeschmissen."
Also erwidert das Gehirn: "Gut, du bekommst alles, was du brauchst."
Da sagt die Leber: "Wenn ich das Blut nicht filtere, sterbt ihr beide."
Also bekommt jedes Organ, was es nun einmal braucht.
Und dieses System funktioniert.
Wenn sich ein Zeh entzündet, wird keine Versammlung einberufen.
Es wird kein Komitee geschickt, das dem Gehirn mitteilt:
"Der Zeh ist entzündet."
Das Gehirn sagt dann nicht: "Beobachten wir das mal 3 Monate lang."
Bis dahin wäre der ganze Unterschenkel infiziert.
- Um eine intelligente Ressourcenverwaltung zu erreichen,
werden Güter und Dienstleistungen technisch überwacht und nachverfolgt.
Ähnlich wie bei heutigen Industrieprozessen,
jedoch mit dem Ziel, eine gerechte Verteilung zu ermöglichen.
Dies ist die Grundlage eines umfassenden Systemansatzes.
- Ich kann mir eine Überflusswirtschaft vorstellen,
in der Roboter die meiste Arbeit erledigen
und uns mit Nahrung, Kleidung und Unterkunft versorgen.
Und ich halte es für sehr realistisch,
absolute Armut weltweit zu beseitigen,
nicht nur in den USA, und zwar bis 2035.
Niemand muss jemals wieder verhungern.
Dies wäre ein gewaltiger Meilenstein,
der durch Technologie erreichbar wird.
- Wenn wir alles computerisieren
und alle Güter frei zugänglich machen,
sinkt der Verwaltungsaufwand erheblich.
- Mit den leistungsfähigsten Computern
können wir bessere Entscheidungen auf globaler Ebene treffen.
- Zweifellos werden Maschinen immer mehr
zur Entscheidungsfindung genutzt werden.
Früher war es so,
dass ein Pilot aus dem Fenster schaute und sagte:
"Ich fliege wohl in 1 km Höhe."
Doch heute gibt es Doppler-Radar,
sodass Piloten genau wissen, wie hoch sie fliegen.
Wir verzichten also auf menschliche Urteile,
wenn Maschinen es besser können.
In der Zukunft werden hochleistungsfähige Computer
Entscheidungen treffen.
Aber wie werden sie das tun?
Sie erfassen Daten aus Bereichen wie Logistik
oder Landwirtschaft: Wenn der Boden ausgelaugt ist
oder zu wenig Wasser hat,
erkennen das Sensoren im Boden.
Die Computer werden mit allem vernetzt sein:
Wetter- und Erdbebenstationen usw.
Schließlich werden Computer alle Regierungsaufgaben übernehmen.
- Der schnellste Supercomputer der Welt steht aktuell in China.
Die Rechenleistung von Tianhe-2 beträgt
33,86 Billiarden Operationen pro Sekunde.
- 80 % der Aufgaben von Ärzten
werden Computer übernehmen.
Ist das wirklich wahr?
- Daran habe ich keinen Zweifel.
Niemand wird wollen, dass Ärzte Diagnosen stellen
oder Behandlungen auswählen und überwachen.
IBM-Computer Watson versucht gerade, Krebstherapien auszuwählen,
denn diese Aufgabe ist für Menschen zu komplex.
Es gibt Tausende Krankheiten, Geräte, Medikamente, Therapien und Vorschriften.
Glauben Sie als Herzpatient,
Ihr Kardiologe hätte auch nur einen Bruchteil
der 5000 Fachartikel gelesen, die letztes Jahr erschienen sind?
Keine Chance!
- Aber ein Computer kann das?
- Absolut!
- Der IBM-Supercomputer Watson
hat die besten Spieler in Jeopardy geschlagen.
Dieselbe Technik kann dazu genutzt werden,
Rechtsfragen oder Anrufe in Callcentern zu beantworten
oder medizinische Diagnosen zu stellen.
Diese wunderbaren Technologien
werden enorme Auswirkungen haben.
Letztens durfte ich ein selbstfahrendes Auto testen.
Vor 10 Jahren hätte ich das noch für unmöglich gehalten.
Aber ich habe es selbst erlebt.
Die Fahrt auf dem kalifornischen Highway 101
war eine atemberaubende Erfahrung.
Zuerst hatte ich ein wenig Angst, dann war es aufregend.
Und schließlich fühlte ich mich ganz wohl in diesem Auto.
- Menschen verursachen Unfälle.
Googles fahrerlose Autos sind 1 Mio. km unfallfrei gefahren.
Selbst den besten menschlichen Fahrern gelingt das nicht.
- Wir alle sprechen allmählich mit Maschinen,
seien es unsere Handys oder Computer.
Sie verstehen, was wir sagen.
Vor Jahren galt dies noch als Science-Fiction.
Aber nun führen Maschinen unsere Sprachbefehle aus
und antworten uns sogar mit einer Computerstimme.
- In 10-20 Jahren gibt es höchstens noch ein paar Bereiche,
in denen der Mensch die Maschine übertrifft.
- Irgendwann werden wir alles von Computern steuern lassen –
außer menschliches Verhalten.
- Technik kann tödliche Fehler vermeiden.
Statt Menschen lösen Maschinen die Rezepte ein.
- Der Roboter gibt uns jede Menge Sicherheit.
Wir wissen zwar, dass Apotheker und Pharmatechniker
sehr gut ausgebildet sind.
Aber sie sind Menschen und machen ab und zu Fehler.
Wir verabreichen hier jeden Monat eine Million Medikamentendosen –
eine Fehlerrate von 1 % wäre schon viel zu hoch.
- Irgendwann wird die Regierung aus Computern bestehen.
Und das ist das Ende von Korruption,
denn Computer haben keine Ambitionen.
Sie sagen nicht: "Ich will das Oberhaupt der Welt sein.
Ich möchte die Menschen kontrollieren."
Sie reagieren nicht emotional.
- Weltweit angewendete, systematische Entscheidungsfindung
macht Politik unnötig,
die auf Macht und Übervorteilung beruht.
- Selbst Computerexperten schreiben heutzutage Bücher darüber,
dass Maschinen die Macht übernehmen werden.
Doch das wird nicht passieren.
Sie werden der Entscheidungsfindung dienen.
- Eine Machtübernahme durch Maschinen befürchte ich nicht.
Ich sorge mich eher darum, dass die Leute wütend werden,
wenn wir keine gerechtere Art finden, diese Technologien einzusetzen
und unseren Wohlstand zu verteilen.
- The Venus Project macht dafür entsprechende Vorschläge.
Die autarken Städte werden von Cyber-Zentralen gesteuert.
Diese koordinieren Produktion, Transportsysteme
Gesundheitsversorgung und Verteilung von Gütern und Dienstleistungen.
Diese Cyber-Zentralen verbinden alle Städte miteinander
und helfen dem Umweltschutz.
Anfangs würden
interdisziplinäre Technikteams die Produktivität überwachen,
bis auch diese Aufgaben automatisiert worden sind.
- Riesige intelligente Maschinen
würden Kanäle ausheben,
Brücken,
Viadukte
und Dämme errichten.
Mithilfe selbsterrichtender Strukturen
würden wir Industriekomplexe,
Wohnhäuser
und schließlich den Großteil der globalen Infrastruktur aufbauen.
- Bevor etwas gebaut wird, werden alle negativen Auswirkungen untersucht.
Eine Gruppe von Ingenieuren und Computern
führt entsprechende Langzeitstudien durch.
- Der Klimawandel könnte uns dazu zwingen,
große Ingenieurleistungen zu vollbringen.
Automatisierte Maschinen könnten Kanäle ausheben,
über die steigendes Meerwasser in tiefer liegende Wüsten fließt.
Das würde sie zum Erblühen bringen.
- Städte würden nur saubere Energiequellen nutzen.
Manche halten das für unmöglich, doch schon heute
demonstriert uns Prof. Mark Jacobson das Gegenteil.
- Unser Ziel ist, fossile Brennstoffe zu ersetzen.
Weltweit ist 30-mal mehr Sonnenenergie verfügbar als benötigt.
Wenn wir Landstriche mit hoher Sonneneinstrahlung nutzen,
könnten wir bereits im Jahr 2030
die gesamte Welt mit Solarstrom versorgen.
Und es gibt gleichermaßen
7-mal mehr Windenergie als benötigt.
Wir wollen also
alle regenerativen Energiequellen nutzen, die uns zur Verfügung stehen:
Windkraft,
Sonnenenergie,
Geothermie,
Wasser-, Gezeiten- und Wellenkraft ...
Wir bräuchten etwa 4 Millionen große Windturbinen,
wenn wir 50 % der Welt mit Energie versorgen wollen.
Das kommt Ihnen viel vor?
Während des 2. Weltkriegs
wurden innerhalb von etwa 6 Jahren weltweit
ungefähr 800.000 Flugzeuge gebaut.
In den USA waren es in 5 Jahren etwa 33.000 Flugzeuge.
Das ist schon Jahrzehnte her.
Heute sind wir technisch viel weiter
und können die Produktion erhöhen.
Es ist der Wille, der fehlt.
Es gibt keine technischen oder wirtschaftlichen Hindernisse,
sondern eher gesellschaftliche und politische.
Städte in einer ressourcenbasierten Wirtschaft
- Die erste Experimentalstadt könnte
der Umsetzung und Weiterentwicklung
gemeinnütziger Vorhaben dienen.
Sie würde als riesiges Forschungszentrum fungieren,
in dem Automatisierungsmethoden für die nächste Stadt entstehen.
Davon würde auch die erste Stadt profitieren.
Von dort aus könnten wir Informationen veröffentlichen.
Es gäbe Filmstudios,
Studios, die Computerspiele und -animationen
und viele andere Medien entwickeln, die der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Es wäre eine Art Universitätsstadt.
Es gäbe konkrete Informationen dazu,
was echte Nachhaltigkeit für die Zukunft bedeutet.
- Die Städte der Zukunft wären kreisförmig.
Allerdings nicht, weil ich Kreise mag:
So müsste man nur ein Segment der Stadt entwerfen
und kopiert dieses wie Tortenstücke
ganz einfach für den Rest der Stadt.
Ausgedehnte Vororte haben Nachteile:
Zum Zahnarzt geht es in diese Richtung,
zum Einkaufen in die andere
und zum Arzt wieder woanders hin.
Es wäre ein unabhängiges System.
Es gibt Windkraftanlagen.
Über die Dächer wird Solarenergie gewonnen.
Alle Abfälle werden unterirdisch recycelt –
unter diesen Straßen hier.
Unter allen Straßen verlaufen Leitungssysteme,
und mit dem heißen Wasser
könnte die Klimaanlage betrieben und die gesamte Stadt versorgt werden.
Nun zum Wohnbereich:
Wenn man im medizinischen Zentrum arbeitet,
kann man hier wohnen, wenn man will.
Hier sehen wir eine Reihe verschiedener Häuser.
Ihr Haus wird sich an Ihre Bedürfnisse anpassen lassen.
- Frescos Entwürfe veranschaulichen,
wie sich Natur und Technik verbinden lassen.
- Manche wollen vielleicht nicht in Einfamilienhäusern leben.
Sie könnten Wohnungen bevorzugen,
weil es dort im Haus Fitness-Studios,
Theater- und Diskussionsgruppen
sowie weitere Freizeitangebote gibt.
Die Hochhäuser der Zukunft
bieten also mehr Vorzüge.
- Das ist das Naherholungsgebiet.
Hier befinden sich Kunst- und Musikzentren,
Parks uvm.
- Hier sehen wir Radwege.
Es gibt Tennisplätze
und Golfplätze.
Auf dem Golfplatz befindet sich ein Clubhaus,
in dem Golfschläger aufbewahrt werden.
Man müsste also nichts mitbringen,
sondern könnte einfach spielen gehen.
Wenn man fertig ist, lässt man die Golfschläger dort.
In solchen Zugangszentren
findet man z.B. Bücher
und Musikinstrumente.
Alles, was man sich wünscht, ist hier frei erhältlich.
- Dies sind die Forschungszentren.
Was hier erforscht wird, verbessert den Lebensstandard
jedes einzelnen Menschen.
Es gäbe keine Anwälte, Bankiers,
Werbeagenturen, Versicherungsvertreter oder Verkäufer.
Wenn es kein Geld gibt, braucht man das alles nicht.
Nichts hindert uns mehr daran, unsere Probleme direkt anzugehen.
Wir würden an Lösungen arbeiten.
Heutzutage streiten wir uns über verschiedene Wertvorstellungen
und um knappe Ressourcen.
Zukünftig müsste man das nicht mehr.
Man würde gemeinsam daran arbeiten,
den Lebensstandard für alle zu verbessern.
- Wenn man den Menschen etwas einfach umsonst gibt,
könnte sie das dann nicht verderben?
Wer in Amerika geboren wird,
muss nicht erst das Flugzeug,
das Telefon oder die Eisenbahn erfinden.
Wir hatten Glück, dass es das alles schon gab,
bevor wir geboren wurden.
Das hat uns auch nicht geschadet.
Es gäbe keine Grundlage für Kriminalität,
denn jeder hätte Zugang zu allem, was er braucht.
Niemand würde andere überwältigen und ihre Brieftasche stehlen.
Schließlich gäbe es kein Geld zu erbeuten,
wenn das monetäre System überwunden wäre.
- In einer solchen Überflusswirtschaft
werden wir die meiste Zeit das tun können,
was wir gerne tun.
Das wäre wohl so ähnlich
wie bei den Athenern im goldenen Zeitalter.
Sie ließen Sklaven für sich arbeiten.
Wir hätten heute dafür Roboter.
- Wunderbar!
Und was machen dann all die Köche
und Hausfrauen in ihrer neu gewonnenen Freizeit?
- Die Frauen auf der Insel "Isle of Man"
holten früher Wasser aus einem Fluss.
An einem Tragejoch
hingen zwei Eimer mit Wasser,
die sie zu ihren Häusern schleppten.
Dort bereiteten sie dann ihr Essen zu.
Die Frauen häuteten Tiere
und lösten das Fett heraus, das sie dann als Lampenöl benutzten.
Angenommen, man hätte den Frauen gesagt:
"Eines Tages betätigt ihr bloß einen Hebel
und schon habt ihr Wasser! Dafür müsst ihr nicht mehr zum Fluss.
Und ihr könntet per Knopfdruck Licht an- und ausschalten,
ohne Tiere häuten zu müssen."
Sie hätten gefragt: "Und was sollen wir Frauen dann tun?"
Die Menschen werden sich mehr miteinander beschäftigen.
Sie werden reisen, tauchen
und die geschädigten Korallenriffe wiederherstellen.
Ozeane und Atmosphäre müssen gereinigt werden.
Es gibt so vieles, was wir nicht wissen.
Man könnte sich kostenlos weiterbilden.
Jede Stadt wäre eine Universitätsstadt,
in der man über alle neuen Möglichkeiten informiert wird.
TEIL IV
- Alles käme auf den Prüfstand:
Unsere Gesellschaftsordnung, Bauverfahren
und unser Wertesystem.
Im Folgenden untersuchen wir, wie dieses neue soziale Konzept
innerhalb einer ressourcenbasierten Wirtschaft funktionieren würde.
Es geht nicht bloß um Architektur, sondern um eine neue Denkweise.
Das neue Wertesystem in einer globalen, ressourcenbasierten Wirtschaft
- Wir hinken geistig noch immer hinterher.
Uns fällt der Schritt in die Zukunft schwer,
weil wir so viel Vergangenes mit uns herumschleppen.
Wir werden es nicht in die Geschichtsbücher schaffen.
Dazu sind wir zu ignorant.
Unsere Technik ist zwar in Ordnung: Computer, Elektronik usw.
Aber unsere Werte halten damit nicht Schritt.
Wir könnten bestimmt viel produktiver,
menschlicher und glücklicher sein.
Machen neue Technologien die Menschen automatisch glücklicher?
Nein, das allein reicht nicht aus.
Auch das Wertesystem muss sich verändern.
Meinungen
- Wir fragen Leute oft nach ihrer Meinung:
"Werden wir jemals zum Mond fliegen?"
Sie sagen dann: "Vielleicht in 10.000 Jahren!"
Besser wäre: "Für ein kompetentes Urteil reicht mein Wissen nicht aus."
So sollte man reden.
Dennoch haben sie zu allem eine Meinung:
"Krieg gab es schon immer und so wird es auch bleiben,
denn der Mensch ist gierig."
Sie geben das wieder, was ihnen vorgespielt wurde.
Gier - Der entscheidende Punkt ist doch,
dass die Gier gut ist.
Die Gier ist richtig. Die Gier funktioniert.
- Unsere Kultur belohnt gieriges Verhalten.
Wer viel besitzt und andere
für seine Zwecke ausnutzt,
der gilt als erfolgreich.
Wir bewundern Menschen, die viel Geld haben.
Doch meist beruht ihr Reichtum auf der Ausbeutung anderer.
Gier ist also nicht angeboren.
- Viele denken, man könne die menschliche Natur nicht ändern.
Wenn dem so wäre, würden wir noch in Höhlen leben.
Offensichtlich verändern wir uns.
Die menschliche Natur ist veränderlich.
Gier resultiert aus Knappheit
oder Ressourcenmangel.
Knappheit
- Einige Tiere sind sehr sanftmütig.
Die Kühe auf der Weide greifen einander nicht an.
Doch nähert man sich ihnen mit Orangen,
die dort knapp sind,
rempeln sie sich an, weil sie die Orangen wollen.
Das ist eine Folge von Knappheit.
The Venus Project versucht daher,
Knappheit zu beseitigen und Überfluss zu schaffen.
Erstmals in der Geschichte ist das möglich,
denn wir haben die Technologie,
die Bedürfnisse aller Menschen zu erfüllen.
Intelligenz
- Manche denken, es gäbe so etwas wie menschliche Intelligenz.
Doch ein Elektroingenieur, der vor 75 Jahren als intelligent galt,
wäre heute arbeitslos.
Unser Begriff von Intelligenz hängt von der jeweiligen Zeit
und den Umständen ab.
Er verändert sich ständig.
Aber was bedeutet Intelligenz dann wirklich?
Die Fähigkeit zu erkennen, was von Bedeutung ist.
In den nächsten 20 Jahren wird sich wohl zeigen,
ob es auf der Erde intelligentes Leben gibt:
Was unternehmen wir wegen der Umweltprobleme?
Und was wegen der sozialen Probleme?
Armut, Welthunger, Krankheiten und Ressourcenverschwendung.
Gehen wir mit den Ressourcen der Erde intelligent um,
können wir die meisten Probleme relativ schnell lösen.
Kreativität
Kreativität bedeutet, bekannte Elemente
auf neuartige Weise zu kombinieren
und weitere Verbesserungen vorzunehmen.
Das gilt für Musik, Kunst, Zeichnungen und Erfindungen.
Untersucht man die Geschichte einer Erfindung,
erkennt man die verschiedenen Einflüsse, die zu ihr führten.
Veraltete Vorstellungen von Motivation
Dieses System redet den Leuten ein,
dass Menschen hauptsächlich nach finanziellem Gewinn streben,
also sich nur für Geld interessieren.
Aber es gibt auch Menschen, die andere Ziele verfolgen.
Manche widmen ihr Leben der medizinischen Forschung.
Andere arbeiten sehr hart, sparen Geld zusammen
und gehen nach Afrika, weil sie den Menschen dort helfen wollen.
Ihnen geht es nicht um Geld.
Ich misstraue Leuten, denen es nur um Geld geht.
- Und 'ne verfickte goldene 40.000-$-Uhr!
- Das ist kein gesunder Anreiz.
Wodurch Menschen ihre Motivation wirklich verlieren:
wenn sie nur den Mindestlohn bekommen,
kaum Urlaub haben und harte Arbeit verrichten müssen.
Ein Tellerwäscher in einem Restaurant ...
Alle 20 Minuten kommt ein neuer Stapel.
Er hat keine Aussicht, jemals ein Haus oder Auto zu besitzen.
Er verdient einfach zu wenig.
Welchen Anreiz gibt ihm das schon?
Trotzdem muss er das Geschirr spülen, weil er zwei Kinder hat,
die er ernähren muss.
Das ist überhaupt nicht gut für die Psyche.
Motivation in einer ressourcenbasierten Wirtschaft
- Was wird die Menschen antreiben?
Eine Welt frei von Krieg, Armut, Hunger,
Arbeitslosigkeit und finanzieller Not.
Die Anreize und Möglichkeiten werden enorm sein.
Viele verschiedene Aufgaben stehen an,
wenn für Nahrung, Unterkunft und Bildung gesorgt ist.
Dann arbeitet man daran,
Probleme zu lösen – nicht alle,
aber alle Probleme der jeweiligen Zeit.
Funktionaler Egoismus in einer kooperativen Gesellschaft
- Wir handeln dabei aus funktionalem Egoismus.
Reiner Egoismus ist schädlich.
Funktionaler Egoismus aber bedeutet:
Man kümmert sich um die Umwelt,
teilt Ideen mit anderen
und so profitieren wir alle.
Die Leute können täglich sehen,
dass ihre Arbeit der ganzen Menschheit zugutekommt.
Jeder Mensch bereichert somit
das Leben der anderen.
Niemand muss sich mehr prostituieren
und von anderen ausbeuten lassen.
Die Menschen haben genug Zeit, die Vorzüge der neuen Welt zu genießen.
Die Filme der Zukunft werden sie über das Weltgeschehen informieren.
Auf der ganzen Welt
werden ständig neue Dinge entwickelt, zu denen jeder freien Zugang hat.
Denn jeder kümmert sich um den anderen.
Utopie
- Das Wort "Utopie" sollte man streichen – so etwas gibt es nicht.
Man kann auch keine optimale Stadt entwerfen.
Das ist unmöglich.
Man kann eine deutlich bessere Stadt entwerfen,
aber neue Erfindungen werden schließlich
zu weiteren Veränderungen führen.
Sind wir zivilisiert? Natürlich nicht!
Das ist ein kontinuierlicher Prozess.
Manche sagen: "Ihre Ideen sind utopisch!"
Es ist nicht utopisch,
Technologie effizient anzuwenden.
Dynamische Gesellschaft
- Wir wollen eine dynamische Gesellschaft, die niemals stagniert.
Man erfährt ständig Neues und verändert sich.
So lernt man, sich emotional und geistig auf Wandel einzustellen –
einen Wandel zum Besseren.
Moral
- Man kann das Umfeld so gestalten,
dass sich die Menschen "ethisch" oder "moralisch" verhalten.
Lässt man das Umfeld jedoch unverändert,
bleibt auch das Verhalten gleich.
Das Umfeld muss also verändert werden.
Was man in den Schulen lernt, unsere Sprache usw. –
all das müssen wir auf den neuesten Stand bringen.
Die Menschen werden ihre Ethik an der natürlichen Welt orientieren.
Nicht weil das in einem Buch steht,
sondern weil es für sie selbst
und die Gesellschaft besser ist.
Die Grundlage der neuen Ethik
wird die Tragfähigkeit der Erde sein und nicht etwa meine Meinung.
Menschenrechte
- Werden wir eine Demokratie haben?
Das hatten wir noch nie.
Das System war schon immer korrupt, wir merken das bloß nicht.
Haben Sie für das Raumfahrtprogramm gestimmt?
Für den Bau von Kriegsschiffen?
Oder für irgendeinen Krieg?
Was zum Teufel soll dann "partizipatorische Demokratie" bedeuten?
Das ist bloß Schall und Rauch.
Vorsicht, wenn jemand von "Demokratie" und "Freiheit" spricht!
Diese Worte haben keine Bedeutung.
Wenn dem so wäre,
bräuchte es keine Erklärung der Menschenrechte.
Sie wären ins System eingebaut.
"Black Studies", Frauenforschung –
das zeigt, dass noch keine Gleichberechtigung herrscht.
Emotionen
- Wenn in der Zukunft
jemand sagt: "Die Welt braucht mehr Freundlichkeit
und Kooperation",
entgegnet man: "Wie erreicht man das?"
Hat er keine Vorschläge, sagen die Leute: "Was soll dann der Lärm?"
Sie würden seine Aussage für unsinnig halten.
Emotionen lösen keine Probleme.
In der Zukunft wird man Emotionen
in konkrete Handlungen umsetzen.
Man wird medizinische Forschung betreiben:
Wie kann man Knochenschwund entgegenwirken?
Wie lässt sich die Gesundheit verbessern?
Man sollte Emotionen in Taten umsetzen,
anstatt die Hände zusammenzufalten.
Liebe
- Was Menschen auch noch verwirrt:
das Wort "Liebe".
Angenommen, Sie leben mit einer Kopie von sich zusammen:
Wie lange würden Sie wohl zusammenbleiben?
Wann würden Sie aneinandergeraten?
Lieben Sie sich selbst die ganze Zeit?
Natürlich nicht!
Wie kann man dann jemand anderen lieben?
Man liebt immer nur bestimmte Aspekte
an anderen oder sich selbst.
Das Wort "Liebe" wird verschwinden.
Stattdessen wird man von "Extensionalität" sprechen.
Das bedeutet, man bereichert sich gegenseitig.
"Ich liebe dich" sind bloß leere Worte.
Dass man jemanden liebt, sollte sich im Verhalten widerspiegeln.
Bewusstsein
- Was auch noch sehr irreführend ist:
der Begriff "Bewusstsein".
Manche glauben, sie hätten ein höheres Bewusstsein.
Ich frage dann normalerweise: "Wo ist Ihre Leber?"
"Hm, ich weiß nicht genau."
"Wie schnell fließt das Blut durch Ihre Arterien und Venen?
Welcher Teil des Gehirns ist für Kreativität zuständig?
Und welcher für Gefühle?
Was meinen Sie mit Bewusstsein?"
Wir können von einem Hochhaus aus einen 1 m großen Ball erkennen.
Ein Falke erkennt aus dieser Entfernung, ob eine Münze Kopf oder Zahl zeigt.
"Bewusstsein" hängt davon ab, wie leistungsfähig unsere Sinne sind.
Uns kann nie alles "bewusst" sein.
Wir können in gewissem Maße dazulernen
und vielleicht viele Dinge ein bisschen besser verstehen.
Doch absolutes "Bewusstsein" erreichen wir nicht,
weil wir z.B. keine Gammastrahlen wahrnehmen.
Ohne technische Hilfsmittel sehen wir einfach vieles nicht.
Religion
- Religion beruht auf einem alten Buch,
das von Mythen nur so wimmelt und noch nie überarbeitet wurde.
Ein wissenschaftliches Buch über Astronomie
wird hingegen immer wieder überarbeitet.
Ein 2 Jahre altes Buch über Elektronik ist inzwischen längst überholt.
Daher werden diese Bücher korrigiert.
Ein Pfarrer trägt jedoch nur dieses eine Buch unterm Arm:
eine grob vereinfachte Darstellung der Welt.
Und es spricht die Angst der Menschen an: Was passiert nach dem Tod?
- Mythen und Aberglauben sind heute allgegenwärtig.
Nicht etwa, weil wir keine besseren Erklärungen hätten,
sondern weil der Glaube den Leuten Trost spendet.
Sinn und Zweck
- In der Schule wird uns beigebracht, alles in der Natur hätte einen Sinn.
"Was ist der Sinn des Lebens?"
Da heißt es, Augenbrauen seien dazu da,
den Schweiß zur Seite abzuleiten.
Als wären sie das Werk eines Schöpfers.
Und warum muss man husten oder niesen?
Um andere Leute zu infizieren?
Angeblich haben Tiere Hörner, damit sie sich schützen können.
Ich fragte: "Wozu sind diese Hörner da?"
Antwort: "Um andere Tiere rammen zu können."
Ich fragte: "Und wenn die Hörner zur Seite stehen?"
"Nun, damit werden Angreifer von der Seite abgewehrt."
Und nach hinten gebogene Hörner sollen den Rücken freihalten, oder wie?
Ein Tier wird mit seinen Hörnern geboren
und lernt, sie zu benutzen.
- Der Mensch hofft, dass sein Leben irgendeinen Sinn hat.
Doch wissenschaftlich gesehen gibt es bislang
keine Hinweise darauf, dass das Universum einen Sinn hätte.
Hat das Universum also keinen Sinn?
Nein, das können wir nicht beweisen.
Es deutet bloß nichts darauf hin,
dass das Universum einen höheren Sinn hätte.
Sollte man deshalb deprimiert sein? Das glaube ich nicht.
Denn wir können unserem Leben selbst einen Sinn geben.
Prinzipientreue
- Menschen sollten nicht einem Konzern oder Land treu sein.
Sie sollten eher einem Prinzip, einer Methodik treu sein
und sich zu ständiger Innovation bekennen:
Alles besser, intelligenter, schneller
und für alle verfügbar machen.
Eine solche Prinzipientreue brauchen wir.
Entwickelt China neue Automatisierungstechnik,
dann begrüßen wir das.
Haben Afrikaner eine großartige Idee, dann ist das fantastisch.
Keine Treue einem Konzern oder Land gegenüber,
sondern Treue gegenüber der Erde und ihren Bewohnern.
Damit es sich auf der Erde wesentlich besser lebt als jetzt.
Diese Art Treue meine ich.
Dafür würde es sich lohnen, einen Treueschwur abzulegen –
einen Treueschwur auf eine Methodik.
- Schaffen wir den Weg in eine vernünftigere Zukunft,
dann werden wir an Problemen arbeiten, die uns alle angehen.
- Es geht darum, den Himmel hier auf Erden konkret umzusetzen.
Tun wir das nicht, ist es egal, wie viele Kirchen wir bauen –
wir werden verhungern und uns gegenseitig umbringen.
- Unsere Hauptaufgaben bestehen darin, Überfluss zu erzeugen,
die geschädigte Umwelt zu regenerieren,
innovative Technologien zu entwickeln und gemeinsam zu nutzen
und die zwischenmenschliche Kommunikation zu verbessern.
- Eine viel bessere Welt wäre möglich – ohne Krieg
und praktisch ohne Verbrechen –, in der wir weder Gefängnisse
noch Geld bräuchten.
Wir können das alles hinter uns lassen. Wir sind technisch dazu in der Lage,
alles herzustellen, was wir dafür brauchen.
All die Wunder der modernen Technik sind bedeutungslos,
wenn sie nicht das Leben aller Menschen verbessern.
- Die Wissenschaft könnte zum Wohl aller Menschen eingesetzt werden.
Es ist zwar ein alter Menschheitstraum:
Doch ob wir eine bessere Welt schaffen,
hängt davon ab, welche Entscheidungen wir heute treffen.
"Wer glaubt, wir könnten die Welt nicht verändern,
gehört bloß nicht zu denen, die sie verändern werden." ~Jacque Fresco
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www.TheVenusProject.com
Übersetzung: Linguistic Team International http://forum.linguisticteam.org