Tip:
Highlight text to annotate it
X
Donald Trump erhebt zwar keine Strafzölle gegen die EU, vorerst zumindest, aber gegen China
und bei mir ist nun Robert Halver von der Baader Bank.
Der DAX reagierte auch und geht gleich mal unter die wichtige 12.000-Punkte-Marke.
Ist das alles jetzt diesen Nachrichten geschuldet?
Die Zinsangst ist tot, es lebe die Zollangst, könnte man sagen.
Zölle sind verdammt hart für die deutsche Exportindustrie.
Man könnte auch ein schreckliches Gemälde daraus zeichnen, nach dem Motto:
Die Chinesen schießen jetzt zurück und wir sind in der Mitte die Gelackmeierten.
Das wäre sehr negativ, aber ich bin mir sicher, ein Trump will keinen harten Handelskrieg, er verliert
und die Chinesen wollen es auch nicht, weil die verlieren noch mehr,
weil es die größte Exportnation der Welt ist. Trump wird sicherlich seine Erfolge zeichnen.
Die Chinesen mögen vielleicht in puncto Technikklau nicht mehr so wild umherziehen
und sie werden vielleicht auch ihre Subventionen etwas zurückfahren und dann hätte Trump
durchaus gewonnen, aber die beiden, sie mögen sich nicht, aber sie sind gezwungen sich zu lieben.
Das heißt aber man "trumpelt" jetzt so ein bisschen herum und haut auf den Tisch
und wird danach irgendwie was beschließen und alle Seiten sind wieder glücklich?
Trump ist ein Bauunternehmer, ein harter Verhandlungsführer, im November
sind Kongresswahlen - die Midterm Elections, da möchte er seinem Publikum natürlich was zeigen
und er wird sicherlich Erfolge haben. Wir haben jetzt in der EU eine gewisse Zeit der Karenz
und können überlegen was wir machen, aber ich bin mir sicher, auch wir werden
unsere Zölle für amerikanische Produkte senken und damit Trump entgegenkommen.
Auch wichtig für Europa, wir müssen schon sagen: "Wir wollen als Mittler zwischen Ost und West,
zwischen China und USA auch eine eigene Haltung haben." Denn wenn wir einmal weich werden,
werden wir immer weich sein wie ein Camembert,
wir müssen schon zeigen was eine harte Haltung ist,
denn wir müssen in China nach wie vor verkaufen.
Die US-Notenbank ist das andere Thema in dieser Woche. Man hat wie erwartet den Leitzins wieder
leicht erhöht und man gibt schon einen Ausblick, dass das auch weitergehen wird.
Gab es für Sie da Überraschungen?
Nein, natürlich musste Herr Paul, neuer US-Notenbank-Präsident, zeigen, dass er schon sein Geschäft versteht.
Das tut er auch und er hält sich alle Optionen offen. Er sagt zwar vielleicht nächstes Jahr sogar:
"Dann drei statt zwei Zinserhöhungen." Aber er sagt auch gleichzeitig, dass die Projektionen
sehr unsicher sind und er hat nicht umsonst auf Handelskonflikte hingewiesen.
Für mich heißt das, alles ist offen, aber am Ende wird es wie immer bei der FED so sein:
"Nicht was so heiß gekocht wird, wird so heiß gegessen."
Wir werden eher weniger Zinserhöhungen bekommen, auch weil die Staatsverschuldung von Amerika
apokalyptische Maße angenommen hat. Wir kommen aus der Rettungsnummer irgendwo nicht mehr raus,
das weiß jeder auch wenn es verbal-erotisch verklärt wird.
Der DAX ist jetzt unter die 12.000-Punkte-Marke gegangen, heißt das, wir gehen erst mal
wieder auf Talfahrt und ist das vielleicht wieder ein Moment, in dem man einsteigen sollte?
Der DAX muss mal ein bisschen seine Wunden lecken. Wir werden sicherlich bis zur Kongresswahl in Amerika
dieses Handelsthema haben, aber ich glaube da kommen wir raus, weil alle Beteiligten wissen,
sie können nur verlieren. Auch, ich sag mal, der typische Bewohner im Rostgürtel in Amerika wird verlieren,
das weiß Trump eben auch, also wird man sich dann irgendwie auf einen Überlebensmodus einigen, der
für alle Seiten gilt und dann wird der DAX wieder nach oben gehen.
Das heißt, in den nächsten Tagen, wenn es noch einmal runter geht, kann man nochmal einsteigen.
Sagt Robert Halver von der Baader Bank.
Danke Ihnen und danke Ihnen fürs Interesse!
Bis zur nächsten Woche hier von der Frankfurter Börse.
Wenn Ihnen dieses Video gefallen hat, dann abonnieren Sie doch auch den Youtube-Kanal
und gehen sie auf die Webseite www.lynxbroker.de