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Warum ist es für Banken wichtig, Problemkredite abzubauen?
Die Vergabe von Krediten zählt zu den wichtigsten Aufgaben der europäischen Banken.
Dank dieser Mittel können Privatpersonen Anschaffungen tätigen und Unternehmen investieren.
Diese Ausgaben unterstützen das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Aber manchmal geraten Privatpersonen oder Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten
und setzen die vereinbarten Zahlungen aus.
Wird der Zahlungsverpflichtung eine gewisse Zeit lang nicht mehr nachgekommen,
spricht man von einem notleidenden Kredit.
Warum sind solche Kredite ein Problem?
Banken mit vielen notleidenden Krediten verdienen weniger
und haben deshalb weniger Geld für neue Kredite.
Überdies müssen sie ihre verbleibenden Einnahmen
zum Auffangen künftiger Verluste aus notleidenden Krediten einsetzen.
Problemkredite führen also dazu, dass Banken die Kreditvergabe zurückfahren.
Gibt es weniger Bankkredite, so geben die Verbraucher weniger aus
und die Unternehmen investieren weniger.
Die Folge: weniger Firmengründungen und weniger neue Arbeitsplätze.
Notleidende Kredite schaden somit dem Wirtschaftswachstum.
Hinzu kommt, dass Banken mit niedriger Ertragskraft
anfälliger für Wirtschaftskrisen und Marktturbulenzen sind.
Dies kann – wie bei der letzten Finanzkrise –
bis hin zur Destabilisierung des gesamten Bankensystems führen.
Kurzum: Durch notleidende Kredite werden Banken weniger sicher.
Aufgabe der EZB ist es, die Solidität der europäischen Banken zu überwachen,
damit diese Kredite an Privatpersonen und Unternehmen vergeben können.
So stellt die EZB sicher, dass die Strategien der Banken
für den Umgang mit notleidenden Krediten gleichzeitig ehrgeizig und realistisch sind.
Banken können ihren Bestand an Problemkrediten verringern,
indem sie diese Kredite verkaufen oder ihre Rückzahlungsbedingungen ändern.
Es lohnt sich, das Thema Problemkredite in Angriff zu nehmen:
Die Banken werden dadurch rentabler
und verleihen mehr Geld an die Realwirtschaft.
Sie werden außerdem stabiler
und somit widerstandfähiger gegenüber Wirtschaftskrisen.
Privatpersonen und Unternehmen erhalten leichter Kredite,
wodurch sie mehr ausgeben und mehr investieren,
was der Wirtschaft und der Beschäftigung zugutekommt.
Von der Beseitigung von Problemkrediten
profitieren also nicht nur die Banken, sondern wir alle.