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Das Bemerkenswerte nach einem Jahr beim DSO Berlin ist die Nähe, die ich zwischen mir, dem Orchester und seinem Publikum spüre.
Ich fühle mich als Teil einer außergewöhnlichen Gruppe von Musikern, die für ihre Musik brennen.
In meiner ersten Saison haben wir die unterschiedlichsten Stile und Komponisten kennengelernt
und in der zweiten Saison werden wir sie noch weiter erkunden:
Wir werden die Persönlichkeiten der Komponisten näher erforschen
und wollen sie als Menschen begreifbar machen.
Wir wollen Abende gestalten, die beleben, neugierig machen, provozieren
und natürlich Musik in der Philharmonie oder woanders auch zelebrieren!
Es ist schwierig Höhepunkte der Saison herauszugreifen, es sind so viele.
Aber Bruckners siebte Symphonie wird nach der Sechsten,
sowohl für das Orchester, als auch für mich und das Publikum, ein besonderer Meilenstein werden.
Ich möchte, dass wir uns in dieser Saison Debussys Musik eingehend widmen.
Aber anstatt sein Werk in wenigen Programmen zusammenzudrängen,
möchte ich kleine Debussy-Momente in die Saison einstreuen und ihnen besondere Kontexte verleihen
Viele haben mich gefragt, warum in der laufenden Saison Werke von Beethoven und Brahms
oder andere Kompositionen, die für ein Orchester wichtig sind, nicht von mir dirigiert wurden.
Ich habe diese absichtlich nicht für meine erste Saison ausgewählt.
Wir werden aber nun in der zweiten Saison in Brahms' Welt eintauchen
und seine vier Symphonien im Rahmen eines Festivals erkunden.
Berlioz und sein ›Romeo und Julia‹ haben mich lange Zeit fasziniert –
Die Farben dieses Werks springen förmlich aus dem Notenpapier.
Diese Kombination aus Melodie und Shakespeares Ideen machen es so unmittelbar -
und wenn man es aufführt, fühle ich geradezu die italienische Sonne.
Händels ›Messias‹ ist ein Stück mit dem ich aufgewachsen bin, aber bisher noch nicht dirigiert habe.
Ich habe mich dazu entschieden, dass ich das Werk bei meinem ersten Mal halbszenisch realisieren möchte:
Eine physische Realisierung hier in Berlin
mit dem Deutschen Symphonie-Orchester und einer fantastischen Sängerbesetzung.
Wie immer besucht uns auch eine Vielzahl an Gästen in der kommenden Saison.
Persönlich freue ich mich sehr auf Osmo Vänskä, der Sibelius vierte Symphonie aufführen wird,
Jakub Hrůša und Mahlers sechsten Symphonie
Karin Canellakis wird ihr Debut beim DSO geben
und Santtu-Matias Rouvali dirigiert Schostakowitschs 12. Symphohonie.
Außerdem freuen wir uns, dass Mitsuko Uchida endlich bei uns zu Gast sein wird.
Sie wird Ravels Klavierkonzert spielen.
Christian Tetzlaff wird mit uns das Beethoven-Violinkonzert spielen und aufnehmen.
Natürlich sind wir sehr stolz wieder ehemalige Chefdirigenten begrüßen zu dürfen in dieser Saison,
Ingo Metzmacher und Kent Nagano
Obgleich es wunderbar ist, Programme zusammenzustellen und aufzuführen,
uns Musikern liegt am meisten am Herzen, euch, unserem Publikum, etwas zurück zu geben.
Erlebt mit uns Werke von Debussy, die ihr noch nie gehört habt,
einen Brahms-Zyklus, wundervolle Gastdirigenten,
Solisten, die ihr lieben werdet, eine außergewöhnliche Bühnenfassung von Händels ›Messias‹
oder den Circus Roncalli zu Neujahr.
Die Türen des DSO sind immer offen und wir laden alle herzlich ein,
egal ob Musikliebhaber oder Laie:
Das Orchester und ich freuen uns auf euch!