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Früher brauchte man auf YouTube nur ein normales Headset, um die Zuschauer zu begeistern. Seit
sich YouTube jedoch massiv professionalisiert, besitzen selbst kleinste Kanäle professionelles
Equipment und wie ich meinen Ton produziere und was ich euch empfehlen kann, erfahrt ihr
in diesem Video.
Töne entstehen durch Schwingungen in der Luft.
Die Schwingungen von tiefen Tönen haben eine geringe und hohe Töne eine hohe Frequenz.
Mit einem Mikrofon kann man diese aufspüren und in elektrische Signale umwandeln.
XLR-Kabel bieten dabei die wenigsten Störungen und können Phantomspeisung übertragen. Außerdem
gibt es zur Tonübertragung noch 6,35 und 3,5mm Klinke. Für alle Kabel gibt es eine
männliche und weibliche Form.
Bei der Wahl vom Mikrofon gibt es zwei Optionen. Der Sound vom Mikrofon soll direkt in den
PC gehen oder vorher durch ein Audio-Interface oder Mischpult gejagt werden, um die Qualität
zu erhöhen.
Das hier ist beispielsweise der Sound vom Rode NT1A, wenn er ohne Bearbeitung in den
PC fließt und jetzt nutze ich wieder die Einstellungen von meinem Mikrofon-Prozessor.
Der gesamte Sound aus diesem Video wurde nicht mehr mit Software nachbearbeitet.
Als Mikrofon benutze ich das Rode NT1A. Es ist ein Kondensator-Mikrofon und benötigt
zum Funktionieren 48 Volt Phantomspeisung. Kondensator-Mikrofone nutzt man eigentlich
für Gesang und nimmt für Sprachaufnahmen eher dynamische Mikrofone, allerdings bin
ich mit dem Klang vom NT1A äußerst zufrieden und werde vorerst nicht wechseln. Das NT1a
hat zudem kein hörbares Hintergrundrauschen und ist in der deutschen YouTube-Szene stark
verbreitet.
Bei dem Rode NT1A befindet sich vor dem Mikro ein Pop-Schutz, um die P-Laute abzuschwächen.
Wie stark diese P-Laute sind, könnt ihr mühelos herausfinden, indem ihr einfach während der
P-Laute mal die Hand vor den Mund haltet.
Die Mikrofon-Spinne sorgt außerdem dafür, dass z.B. Stöße an den Tisch abgefangen
werden. Den besten Klang erreicht man, wenn man auf den goldenen Punkt spricht und nicht
zu weit entfernt vom Mikro ist.
Nachbearbeitet wird mein Sound von dem Mikrofon-Preamp-Prozessor 286s von Dbx.
Mit einem XLR-Kabel habe ich das Rode NT1A von hinten in den Prozessor eingesteckt. Vorne
links bestimme ich im Preamp-Bereich mit dem Gain-Regler, wie stark der Mikrofonprozessor
meine Audio bearbeiten soll. Leuchten während der Aufnahme die grünen
Lampen, ist alles in Ordnung, orange ist an der Grenze und Rot gibt uns das Signal, um
die Verstärkung zu reduzieren. Neben den Lampen befindet sich der Knopf für die 48
Volt-Phantomspeisung. Diese darf man nur benutzen, wenn das Mikro sie auch wirklich benötigt.
Aktivieren wir den 80Hz-Highpass werden automatisch Störgeräusche herausgefiltert, allerdings
ist bei mir die Stimme dann nicht mehr so schön bassig, deswegen habe ich das dort
deaktiviert. Der Process Bypass Button gibt uns die Möglichkeit, alle nachfolgenden Effekte
an- und auszuschalten, um einen Voher-Nachher-Vergleich zu machen.
Weiter geht es mit dem Kompressor. Er sorgt dafür, dass unsere Stimme möglichst immer
auf der selben Lautstärke bleibt. Mit dem Drive bestimmen wir, wie stark der Kompressor
arbeiten soll. Die Intensität können wir auch anhand der roten Lampen sehen. Mit der
Density bestimmt man, wie direkt der Kompressor reagieren soll.
Mit dem De-Esser lassen sich sch-, s-, und z-Laute abschwächen. Links bestimmen wir
die Frquenz unserer Laute und rechts die Stärke von dem Effekt. Voll aufgedreht können wir
Süße Robbenbabys im Soester Zoo mit Katja Burkhard parodieren.
Das Herzstück vom DBX ist der Enhancer. Mit ihm lassen sich Details in den hohen und tiefen
Frequenzen verstärken. Gerade dort kann man aus dem Rode NT1a noch viel Klangqualität
herausholen.
Mit dem Expander werden leise Störgeräusche herausgefiltert. Links bestimmen wir, ab welcher
Lautstärke gefiltert wird und rechts, wie stark das ganze gemacht werden soll. Wenn
wir sprechen, wird die Lampe grün leuchten und wenn nicht rot. Sollten bei euch leise
Störgeräsche in der Tonspur sein, könnt ihr diese hier vollständig entfernen.
Mit dem Output-Gain bestimmen wir, wie laut das fertige Produkt weitergegeben wird. Leuchtet
die rote Lampe, übersteuert der Sound. Nutzt man nur das Dbx, braucht man nun noch ein
6,35mm Klinke männlich zu 3,5mm kleine Klinke-Kabel, um den Prozessor mit dem Standart-3,5mm-Klinken-Mikroanschluss
eines Computers zu verbinden.
Mein Sound wandert davor noch zusätzlich durch den Equalizer meines Behringer Xenyx
1002. Mit ihm kann ich die Stimme durch das Verstärken der mittleren und tiefen Töne
etwas bassiger machen kann. Das lässt sich aber auch leicht mit dem Equalizer in Audacity
machen. Das Behringer 1002 oder alternativ auch das
802 von meinem Bruder bieten dem Nutzer einen zweiten Mikrofon-Slot für Dual-Aufnahmen.
Auch 48 Volt Phantomspeisung bietet das Mischpult. Günstiger geht es mit dem Behringer Xenyx
302, allerdings hat dieses Mischpult nur einen XLR-Anschluss, keinen Equalizer und nur 15
statt 48 Volt Phantomspeisung.
Möchte man platzsparend auf unnötige Regler verzichten und ein schönes Design mit etwas
besserem Klang haben, kann man sich auch das Focusrite Scarlett 2i2 oder 2i4 zulegen.
Angenommen, jemand würde mein gesamtes Equipment geklaut haben und ich müsste mir alles neu
kaufen, würde ich mir aus heutiger Sicht wahrscheinlich das Rode Procaster zusammen
mit dem DBX kaufen,
In das Procaster spricht man von oben rein, somit würde kein Mikro wie beim Rode NT1A
die Facecam verdecken. Es ist als dynamisches Mikro optimal für Sprachaufnahmen geeignet
und besitzt einen integrierten Popschutz. Es benötigt keine Phantomspeisung, kann aber
trotzdem nur per XLR angeschlossen werden. Prominenter Verwender ist Simon Unge.
Mit zu viel Geld könnte man sich auch das Electro Voice RE 20 von Dner gönnen.
Ansonsten gibt es auch die Alternative, sich einfach das Rode Podcaster bestellen und direkt
per USB an den PC anzuschließen.
Dazu empfielt sich die Mikrofonspinne PSM1 und der Mikrofon-Gelenkarm PSA1.
Die Spinne wird nur beim Rode NT1A direkt mitgeliefert, beim Rest muss man sie separat
mitbestellen. Ich benutze momentan noch dieses billige Tischstativ
mit eigentlich solidem Stand. Das Mikro ist damit jedoch trotzdem schon zwei mal vom Tisch
geflogen, Schaden ist dabei zum Glück nicht entstanden.
Eine externe Soundkarte benötige ich nicht. Der Sound wandert bei mir über den 3,5mm-Klinkenanschluss
in das Mainboard, USB-Alternativen gehen allgemein aber auch komplett in Ordnung. Am Schluss
muss man nur noch darauf achten, in Audacity oder dem Open Broadcaster die richtige Quelle
ausgewählt zu haben.
Das DBX muss über das mitgelieferte Netzteil an den Strom angeschlossen werden. Strom-Kabel
werden mitgeliefert, alle anderen Audiokabel muss man sich separat dazukaufen.
Alle Produkte aus diesem Video sind übersichtlich in der Videobeschreibung verlinkt, bei Fragen
könnt ihr euch am besten via Twitter bei mir melden.